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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Bombodrom

Geschrieben am 09-07-2009

Ulm (ots) - Nach 17 langen Jahren des Widerstands können die
Bürgerinitiativen gegen das "Bombodrom" triumphieren: Die
Kyritz-Ruppiner Heide 120 Kilometer nördlich von Berlin wird nicht
zum größten Luft-Boden-Schießplatz in Deutschland ausgebaut. Das ist
eine schwere Niederlage für die Bundeswehr und für
Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU), auch wenn er das
gestern nicht zugeben wollte.
Die Bürger in der Region zwischen Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern sahen insbesondere ihre Hoffnung gefährdet,
die Gegend für "sanften Tourismus" zu entwickeln. Ob das klappt, muss
sich noch erweisen.
Erst einmal muss die Bundeswehr peinliche Fragen beantworten: Warum
hat sie das ganze Verfahren so dilettantisch geplant, dass sie 27
Prozesse verloren hat? Erstaunlich ist aber auch die Uneinigkeit im
Bundeskabinett: Während Jung das Aus bedauert, freuen sich
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier - der in der Region
seinen Wahlkreis hat - und der Ost-Beauftragte Wolfgang Tiefensee
(SPD) in aller Öffentlichkeit. Das klingt verdächtig nach Populismus.
Denn auch Jungs Vorgänger Peter Struck, heute SPD-Fraktionschef,
hatte das Projekt gefördert.
Schon fordern Nordhorn in Niedersachsen und Siegenburg in Bayern, wo
die Bundeswehr derzeit ihre Übungsplätze hat, auch diese sollten
jetzt geschlossen werden. Aus Sicht der Anwohner mag das verständlich
sein. Aber die Bundeswehr braucht Übungsmöglichkeiten, und das nicht
nur im Ausland. Aufgabe der Spitzenpolitiker wäre es, dafür zu werben
und nicht nur auf die Chancen bei der nächsten Wahl zu schielen.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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