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Hohlefelder: Gabriels Forderungen - Wahlkampfshow ohne Substanz

Geschrieben am 09-07-2009

Berlin (ots) - Das Deutsche Atomforum begrüßt die umfassende
Darstellung der Vorgänge um Krümmel durch den Vorstandsvorsitzenden
von Vattenfall Europe Tuomo Hatakka sowie dessen Ankündigung weiterer
Aufklärung und Konsequenzen.

Der Präsident des Deutschen Atomforums Dr. Walter Hohlefelder: "So
bedauerlich der gesamte Vorgang in Krümmel ist, so erhält er doch
seine öffentliche Wirkung weniger durch seine sicherheitstechnische
Bedeutung als durch die Wiederholung eines vergleichbaren Vorgangs."
Das Kernkraftwerk hat am 4. Juli 2009 auslegungs- und ordnungsgemäß
auf den Ausfall des Trafos reagiert. Die Reaktorschnellabschaltung im
Zusammenhang mit dem Trafobrand im Jahr 2007 wurde nach der
Überprüfung durch die zuständigen Behörden auf der siebenstufigen
Bewertungsskala der Internationalen Atomenergieorganisation IAEA
unter Sicherheitsaspekten auf der niedrigsten Stufe 0 (Ereignis ohne
oder mit geringer sicherheitstechnischer Bedeutung) eingeordnet. Dies
ist nach derzeitiger Erkenntnis auch für die Schnellabschaltung am 4.
Juli 2009 zu erwarten.

Zu den in diesem Zusammenhang erhobenen Forderungen von
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel nach Abschaltung der älteren
Kernkraftwerke und zusätzlich von Krümmel sowie nach Abschaffung der
atomrechtlichen Landesaufsichtsbehörden erklärte Hohlefelder: "Der
Minister ist mal wieder zu voreilig und zu schrill. Wegen eines
sicherheitstechnischen '0'-Ereignisses in einem neueren Kernkraftwerk
alle älteren Anlagen und obendrein noch Krümmel abschalten zu wollen,
ist völlig abwegig und belegt die Beliebigkeit von Gabriels
politischer Positionierung. Ihm geht es offenbar nicht um die
sachliche Behandlung eines Themas, die für eine verantwortungsvolle
atomrechtliche Bundesaufsicht geboten ist, sondern schlicht darum,
den Vorgang wahltaktisch auszuschlachten. Das ist so offensichtlich,
dass es sich selbst entlarvt".

"Ebenso abwegig ist es", so Hohlefelder, "jetzt die Konzentration
der atomrechtlichen Aufsicht beim Bund zu fordern. Ich kann nicht
erkennen, dass der Landesaufsicht Schleswig-Holstein hier ein Vorwurf
zu machen ist. Die atomrechtliche Aufsicht der Länder mit ihrer hohen
Kompetenz und ihrer Nähe zu den Kernkraftwerken hat sich bewährt. Die
Bundesaufsicht kann dies nicht ersetzen. Im Übrigen müsste dafür die
Verfassung geändert werden. Dass dies nicht realistisch ist, weiß
Herr Gabriel. Auch diese Forderung ist nur Wahlkampfshow ohne
Substanz."

"Die Gründe für eine Neubewertung der Kernenergie, nämlich die
Bekämpfung des Klimawandels und die Stärkung der
Versorgungssicherheit, bleiben auch nach Krümmel auf der
Tagesordnung", so Hohlefelder.

Originaltext: Deutsches Atomforum e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7675
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7675.rss2

Pressekontakt:
Maik Ressel
Tel.: 030 498555-20
presse@kernenergie.de
www.kernenergie.de


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