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Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Vergangenheit / Bürgerrechtler fordern enge Grenzen für die Beschäftigung von Ex-Stasi-Leuten im öffentlichen Dienst

Geschrieben am 09-07-2009

Halle (ots) - Neue Informationen über die Weiterbeschäftigung
ehemaliger Stasi-Mitarbeiter im öffentlichen Dienst sorgen zunehmend
für Aufsehen. Der Umstand, dass etwa in Sachsen-Anhalt zwei Drittel
aller 6.375 Enttarnten unverändert für das Land
arbeiten - in Ministerien, bei der Polizei, aber auch in Schulen -
und auch rund 100 ehemalige Offiziere der DDR-Staatssicherheit im
Landeskriminalamt Brandenburg tätig sind, stößt auf Kritik von
Bürgerrechtlern. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Bürgerrechtler
Stephan Heilsberg sagte: "Die Beschäftigung im öffentlichen Dienst an
sich ist noch nicht das Problem. Das Problem ist, in welchen
Positionen sie da landen. Wenn sie wie beim Landeskriminalamt
Brandenburg in Leitungspositionen landen, dann ist das nicht
hinnehmbar. Wenn sie Pförtnerdienste machen, dann ist es hinnehmbar."
Ähnliches gelte in Schulen. So sei ein früherer Stasi-Mitarbeiter als
Lehrer für Werken oder Mathematik vorstellbar. Unvorstellbar sei,
dass er politische Bildung oder Geschichte unterrichte.

Der frühere sächsische Innenminister Heinz Eggert (CDU) erklärte,
in Sachsen habe man intensiv geprüft. So seien nach der Wende über
1000 Polizisten wegen Stasi-Tätigkeit entlassen worden, 600 seien von
allein gegangen - und das in einer Zeit, in der dem Land 2000
Polizisten gefehlt hätten. Andererseits seien viele "Leute, die ich
nicht haben wollte, von den Gerichten zurück geschickt worden. Wir
mussten sie wieder nehmen." Der Bürgerrechtler Ehrhart Neubert -
seine Frau Hildegund ist Stasi-Beauftragte in Thüringen - beklagte,
die Gesetze hätten kurz nach der Wende nicht voll gegriffen, da noch
nicht alle Informationen vorgelegen hätten. "Man hat nicht
durchgesehen." Zwar sei klar: "Führende Stasi-Leute haben im
öffentlichen Dienst nichts zu suchen." Andererseits sei heute
"manches nicht mehr zu reparieren".

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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