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Mindener Tageblatt: Kommentar zu Bad Banks Prinzip Hoffnung

Geschrieben am 03-07-2009

Minden (ots) - Von Christoph Pepper
Und wieder geht der Staat - sprich: der Steuerzahler - ins Risiko.
Mit der Übernahme "vergifteter" Wertpapiere von den Geschäfts- und
Landesbanken werden diese von einer großen, zum Teil ihre Existenz
bedrohenden Last befreit und können, so die politische Absicht, nun
unbeschwerter Kredite an die in der Krise kämpfenden Unternehmen
vergeben.
Ob die für die Auslösung der weltweiten Finanzkrise ursächlichen
Schrottpapiere dermaleinst tatsächlich Nullkommanichts wert sein
werden oder einzelne womöglich sogar noch mit Gewinn verkauft werden
können, vermag zum heutigen Zeitpunkt niemand zu sagen. Die
Wahrscheinlichkeit, dass der Staat - also der Steuerzahler - am Ende
auf einem gewaltigen Verlust sitzen bleibt, ist allerdings nicht von
der Hand zu weisen; DGB-Chef Sommer warnt zu Recht vor einer
Zeitbombe.
Vor allem die tief im Sumpf steckenden Landesbanken werden von der
Regelung profitieren. Ob die Länder die Chance - und gleichzeitig
wohl auch letzte Möglichkeit - zur Neuordnung des maroden, zu
Misswirtschaft geradezu reizenden Landesbankenmodells nutzen wollen,
ist jedoch durchaus fraglich. Hier hätte der Bund mehr Druck machen
müssen.
Ebenfalls fraglich ist, ob die Kreditvergabe nun tatsächlich in
Schwung kommt. Natürlich schafft die Bilanzreinigung Vertrauen - vor
allem zwischen den Banken - und auch Liquidität. Doch an letzterer
mangelt es infolge der Notenbankpolitik ohnehin nicht. Mangelware ist
eher das Zutrauen in die Bonität der nachfragenden Kunden.
Hier aber beißt sich die Katze in den Schwanz: Warum sollten Banken,
die gerade mithilfe des Staates ihre Hochrisiken losgeworden sind,
sich gleich wieder aufs Glatteis unsicherer Kreditvergaben begeben?
In Zeiten der Krise ist eben vieles unsicher, vor allem der
wirtschaftliche Erfolg. Auch das Bad Bank-Modell setzt, wie alle
anderen Rettungsmaßnahmen, im Wesentlichen auf das Prinzip Hoffnung.

Originaltext: Mindener Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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