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SWR-Intendant kündigt strategischen Umbau an Mit drei Projekten soll das Ziel "Qualität für alle" erreicht werden

Geschrieben am 03-07-2009

Baden-Baden (ots) - Baden-Baden. Der Südwestrundfunk (SWR) steht
vor einem entscheidenden strategischen Umbau. SWR-Intendant Peter
Boudgoust kündigte bei der Rundfunkratssitzung am Freitag, 3. Juli
2009, in Baden-Baden an, dass er einen Strategieprozess angestoßen
habe mit dem Ziel, "Qualität für alle" zu bieten. Boudgoust: "Wir
müssen unseren Erfolg an der Zahl der Menschen messen, die unsere
Programm-Angebote nutzen und schätzen. Es genügt nicht mehr,
Programme für traditionsverwurzelte Milieus zu machen. Der SWR muss
vor allem im Fernsehen stärker die Mitte der Gesellschaft erreichen.
Außerdem müssen wir zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um jungen
Menschen Programmangebote zu machen, die ihrem Lebensgefühl
entsprechen." Um das Ziel "Qualität für alle" zu erreichen, habe die
SWR-Geschäftsleitung drei strategische Projekte festgelegt: So soll
beim ersten Projekt im SWR Fernsehen stärker die moderne Mitte der
Gesellschaft (die sogenannte "Bürgerliche Mitte") erreicht werden.
Das zweite Projekt bezieht sich auf die "Digital Natives", die in der
digitalen Welt aufgewachsen sind. Das dritte Projekt heißt
"Nachrichten für alle" und zielt auf eine multimediale aktuelle
Berichterstattung. Jedes der Projekte wird von zwei Direktoren
federführend betreut.

Ausgangspunkt dieses strategischen Umbaus ist eine Analyse der
Zielgruppen, die der SWR gegenwärtig erreicht. Boudgoust: "Wir haben
festgestellt, dass der SWR im Hörfunk gut aufgestellt ist, weil wir
mit verschiedenen Wellen verschiedene Milieus abdecken: Von eher
'Traditionsverwurzelten' bei SWR4 über die sogenannte 'Bürgerliche
Mitte' bei SWR1 und SWR3 bis hin zu den jungen Zielgruppen bei
DASDING". Im Fernsehen gebe es größeren Nachholbedarf: Da sei der SWR
sehr stark bei den älteren Zuschauergruppen, bekomme aber beim
jüngeren Publikum die starke Konkurrenz der Privatsender zu spüren.
Boudgoust: "Unsere Programme müssen jünger und innovativer werden,
und gleichzeitig wollen wir unsere Stärken stärken, also unsere
starken Marken ausbauen und weiterhin auf regionale Berichterstattung
setzen."

Umgekehrt bedeute das aber, dass der SWR, auch mit Blick auf die
sich verschlechternde finanzielle Situation, an anderer Stelle
zurückstecken und einsparen müsse. Boudgoust: "Wir werden weniger
Programm-Mittel in traditionelle Milieus investieren, werden nicht
etwas nur deshalb anbieten, weil alle anderen es auch machen. Deshalb
werden wir andere Sendungen, Engagements und Projekte bewusst
auslaufen lassen müssen. Das wird uns in manchen Fällen auch wehtun,
und wir werden Entscheidungen treffen, für die wir in der
Öffentlichkeit nicht immer nur Lob ernten werden - aber zu diesem Weg
der Zukunftssicherung gibt es keine Alternative."

SWR-Intendant Peter Boudgoust formulierte bei der Sitzung drei
konkrete Ziele für diese Projekte: "Wir wollen den Anteil der
'Bürgerlichen Mitte' an den Zuschauern des SWR Fernsehen jährlich um
10 Prozent steigern. Ebenso die Zahl der 'Digital Natives' zwischen
14 und 29 Jahren, die wir erreichen, und auch die Menge der Menschen,
die unsere Nachrichten nutzen."

Der Vorsitzende des SWR-Rundfunkrats, Dr. Harald Augter, begrüßte
den jetzt angestoßenen Prozess. Dr. Augter: "Der SWR hat neue
strategische Weichenstellungen für die Zukunft zu bewältigen. Die
absehbaren Einbußen bei den Finanzen und die veränderte Mediennutzung
stellen uns vor neue Fragen. Der SWR-Rundfunkrat wird in den
kommenden zwölf Monaten eine intensive Diskussion zu strategischen
Programmoptionen mit dem Intendanten führen. Oberste Priorität muss
dabei auch in Zukunft sein: Ein Programm für Alle - für alle Gruppen
der Gesellschaft, für alle Bildungsschichten, für Minderheiten und
für Mehrheiten."

Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel.: 07221/929-2785, E-Mail:
wolfgang.utz@swr.de

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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