(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: EU-Agrarbeihilfen im Internet für jedermann zugänglich Halbherzige Transparenz

Geschrieben am 01-07-2009

Cottbus (ots) - Seit ein paar Tagen sind im Internet die Beihilfen
veröffentlicht, die auch Bauern aus der Lausitz und der
Elbe-Elster-Region durch die Agrarförderung der Europäischen Union
(EU) bekommen.
Im Grundsatz ist diese Transparenz gut und richtig. Schließlich geht
es um Steuergelder, die in Deutschland und den anderen
EU-Mitgliedstaaten in Millionenhöhe ausgeschüttet werden. Erstaunlich
ist, dass da einige Unternehmen auf der Empfängerliste auftauchen,
deren Bedürftigkeit für Zuwendungen arg bezweifelt werden darf.
Dennoch bleibt die von Brüssel jetzt praktizierte Transparenz
halbherzig.
Erstens, weil die nackten Zahlen wenig vermitteln, sondern in dieser
Form eher dazu geeignet sind, Neid und Missgunst zu fördern. Sie
sagen nichts aus über die Leistungen, die die Landwirte
beispielsweise in der Lausitz für das Geld erbracht haben. Gerade sie
müssen nämlich unter schwierigen natürlichen Bedingungen auf kargen
Sandböden und unter dem Einfluss des Braunkohletagebaus um jede
Dezitonne Ertrag auf Feldern, Wiesen und in Ställen kämpfen. Und das
gelingt ihnen im Vergleich mit ihrem Berufsstand in anderen Regionen
mit hoher Effektivität, egal ob im kleineren Familienbetrieb oder in
größeren Agrar-Unternehmen, die völlig zu Unrecht von Kritikern als
"Agrarfabriken" abgetan werden. Dennoch reichen die Preise, die sie
auf den Märkten erzielen, oft nicht aus, um die Kosten zu decken.
Und zweitens ist die Transparenz auch deshalb halbherzig, weil sie in
dieser Konsequenz nur für den Agrarsektor gilt. Für andere Branchen
sind Ausschüttungen aus diversen Fördertöpfen der Europäischen Union,
des Bundes und der deutschen Bundesländer nicht so einfach per
Mouse-Klick in Internet abrufbar. Vielmehr bleibt die Verwendung von
Steuergeldern im Dschungel der Zuwendungsparagrafen und der Berufung
auf Datenschutz und Bankgeheimnis verborgen. Diesbezüglich haben die
Behörden sowohl in Brüssel als auch in Berlin und den
Landeshauptstädten für eine allumfassende Transparenz noch eine Menge
zu tun.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

212055

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Zur Bundestags-Rehabilitierung von Wehrmachtssoldaten Verräter und Helden Cottbus (ots) - Wie kann eine Nation den gescheiterten Aufstand der Anständigen um den Hitler-Attentäter Claus Graf Schenk von Stauffenberg Jahr für Jahr als Heldentat feiern - und dies zu Recht -, aber gleichzeitig den fast 30.000 wegen Wehrkraftzersetzung, Kriegsverrat, Fahnenflucht oder Desertion hingerichteten kleinen deutschen Soldaten die Ehre einer ohnehin verspäteten Rehabilitierung verweigern? Weil die einen zwar nicht loyal zu Adolf Hitler waren, wohl aber zur Deutschen Wehrmacht, und die anderen zu beiden nicht? Schon bei der mehr...

  • Rheinische Post: Arme Städte ohne Spielraum Düsseldorf (ots) - Kommentar der "Rheinischen Post": Vor sechs Jahren demonstrierten die Bürgermeister und Landräte aus der bergischen Region in Bettlerkutten vor dem Berliner Reichstag. Mit diesem ersten inszenierten Alarmruf an die Bundestagsabgeordneten, dass die Haushalte der Städte und Kreise im dramatischen Zerfall stecken, haben es die "Bettler" zwar ins "Haus der Geschichte" in Bonn geschafft. Das war aber auch schon der einzige greifbare Erfolg der Aktion, die jetzt zum dritten Mal stattfand. Die Bettler-Verkleidungen bleiben mehr...

  • Rheinische Post: Steuer auf Stühle Düsseldorf (ots) - Kommentar der "Rheinischen Post": Die Stadt Geldern hält sich selbst für ein schlechtes Beispiel, um das hemmungslose Abkassieren bei Gastronomen durch ein Rathaus zu belegen: Die jährliche Sondernutzungsgebühr für Außengastronomie beträgt drei Euro für die ersten 15 und 50 Cent für jeden weiteren Quadratmeter, also selbst bei einer üppig bemessenen Terrasse kaum 100 Euro pro Jahr darüber würde jeder Großstadt-Wirt laut lachen. Tatsächlich ist die Stadt Geldern aber ein sehr gutes Beispiel für die falsche Denkweise, mehr...

  • Rheinische Post: Agrarsubventionen: FDP kritisiert Seehofers "Zickzackkurs" Düsseldorf (ots) - Die FDP hat dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer einen "Zickzackkurs" bei den EU-Agrarsubventionen vorgeworfen. Seehofer weigere sich, die Empfänger der Subventionen zu veröffentlichen, obwohl er dies als Bundeslandwirtschaftsminister selbst mit in Brüssel beschlossen habe. FDP-Agrarexperte Hans-Michael Goldmann warnte im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstag-Ausgabe): "Das kann teuer für die deutschen Steuerzahler werden." Die EU könne Deutschland wegen der bayerischen Weigerung mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bildungspolitik FDP-Bundesvize Pieper macht sich erneut für Zentralabitur und mehr Eigenständigkeit deutscher Hochschulen stark Halle (ots) - Die Vizechefin der Bundes-FDP, Cornelia Pieper, fordert ein bundesweites Zentralabitur und mehr Eigenständigkeit der Hochschulen. Der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Donnerstag-Ausgabe) sagte sie: "Wir setzen klar auf mehr Eigenständigkeit von Schulen und Hochschulen. Sie müssen auch im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe flexibel reagieren können. Wir kritisieren seit langem, dass die Verbeamtung an den Hochschulen und Schulen fortgesetzt wird." Eine Aufwertung des Lehrerberufes sei nötig, die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht