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Neues Deutschland: zur Lage in Iran

Geschrieben am 16-06-2009

Berlin (ots) - Hunderttausende Demonstranten waren in der Nacht zu
Dienstag auf Teherans Straßen, und mindestens ebenso viele drohten es
gestern zu werden. Trotzdem begab sich Irans Präsident ganz
selbstverständlich zu einer Konferenz nach Russland.
Siegesgewissheit, politischer Leichtsinn oder gar schon überstürzte
Flucht? Am wenigsten wohl letzteres. Ahmadinedschads Jekaterinburger
Spott-Tiraden auf die am Krisenkarussell schwindlig gewordenen
Großmächte lassen keinen Raum für Gedanken an kleinlaute
Rückzugsgefechte.
Was immer Ahmadinedschad an den Wahlergebnissen manipuliert haben
mag, er fühlt sich seiner Sache sicher. Die akademische und
großstädtische Jugend, Journalisten und Künstler wird er mit der
tagtäglichen Gängelei durch Religionswächter und Sittenpolizei nicht
für sich gewinnen. Doch er hat das konservative flache Land als
uneinnehmbare Hochburg.
Wirklich? Was einst als Reflex auf die während der Herrschaft des
Schahs erlittene kulturelle Unterwerfung unter die USA folgte - die
Verdammung alles Westlichen oder auch nur vermeintlich Unislamischen
-, hat 30 Jahre danach keine selbstverständliche Legitimation mehr.
Vor allem nicht bei der Jugend, wenn sie über ideologische
Indoktrination funktioniert; und schon gar nicht, wenn sie als
Technologiefeindlichkeit, gepaart mit kultureller Abkapselung,
daherkommt. Das hat auch schon anderen »sieghaften« Ideologien
plötzlich die Basis entzogen.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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