(Registrieren)

stern: Steinbrück fordert bessere Planung in der großen Koalition - Finanzminister stimmt Bürger ein auf mehr Eigenvorsorge in Sozialsystemen

Geschrieben am 11-07-2006

Hamburg (ots) - Nach dem Streit um die Gesundheitsreform hat
Finanzminister Peer Steinbrück Konsequenzen für die künftige
Regierungsarbeit der großen Koalition gefordert. Dem Hamburger
Magazin stern sagte der SPD-Politiker: "Wir brauchen eine bessere
Zeitplanung. Vielleicht haben wir uns vor der Sommerpause den
Rucksack ein bisschen zu voll gepackt mit Föderalismus, Steuerreform,
Gesundheit." Außerdem sollten die Parteispitzen "die Vorgaben für ein
Reformprojekt eher und klarer geben, damit sich am Ende nicht so
viele offene Fragen auftürmen". Das sei dann "eine Titanenarbeit". Es
werde auch als "chaotisch wahrgenommen", wenn "auf drei Ebenen immer
wieder neue Kompromissverhandlungen" stattfänden, nämlich im
Kabinett, in den Parteien und mit den Ländern.

Steinbrück bekräftigte seine Haltung zur Finanzierung der
Bundeszuschüsse an die Krankenkassen. "Das geht nicht ohne
zusätzliche Einnahmen", sagte der Finanzminister. Mit Blick auf die
Union fügte er hinzu: "Wer nun durch die Gegend läuft und sagt, das
kriegen wir schon hin aus dem laufenden Haushalt, dem antworte ich:
Nein, das kriegen wir nicht eben nebenbei hin." Ihn interessiere
"brennend", wo Ausgaben gekürzt werden sollten. Wer hoffe, dass dies
auf einen Konflikt in der SPD hinauslaufe, deren Minister über rund
80 Prozent des Etats verfügen, täusche sich: "Arbeitsminister
Müntefering und ich lassen uns nicht gegeneinander ausspielen."

Steinbrück dämpfte im stern-Interview die Erwartungen an die
Steuerfinanzierung der Sozialsysteme und stimmte die Bürger auf mehr
Eigenvorsorge ein. Nicht nur für Gesundheit müsse künftig aus den
verfügbaren Einkommen mehr bezahlt werden als bisher: "Das gleiche
gilt auch für Altersversorgung und Pflege." Die "unpopuläre
Botschaft" laute: "Alle werden für Gesundheit, Rente und Pflege
selbst mehr ausgeben müssen als die Generation meiner Eltern."

Nach dem Koalitionstheater der vergangenen Tage rief Steinbrück
alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf: "Wir wären allesamt gut
beraten, diszipliniert aufzutreten. Wer diese Koalition in schweres
Fahrwasser bringt, wird vom Wähler bestraft." Auf die
Unions-Ministerpräsidenten gemünzt sagte der Finanzminister: "Ich
kann mich nicht erinnern, dass es vergleichbare Spannungen gab, als
die SPD noch elf der 16 Länder regierte."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040-37033555


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

20888

weitere Artikel:
  • Götz: SPD-Integrationspolitiker bewegen sich Berlin (ots) - Zur Verabschiedung der SPD-Integrationsleitlinien im Vorfeld des Integrationsgipfels der Bundesregierung am kommenden Freitag erklärt der kommunalpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Götz MdB: Kurz vor dem Integrationsgipfel der Bundesregierung beginnt sich die SPD von ihren lange gepflegten Multikulti-Schönfärbereien zu verabschieden. Das offensichtliche Integrationsdefizit breiter Bevölkerungsgruppen und die Verantwortung in der großen Koalition befördern einen neuen Realitätssinn. Langsam rücken mehr...

  • MdB Nele Hirsch: CDU - Ausbildungsinitiative Jobstarter - hilfloser Versuch Berlin (ots) - Zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt und der heute vorgestellten Ausbildungsplatzinitiative "Jobstarter" der CDU erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE., Nele Hirsch: "Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt wird von Jahr zu Jahr dramatischer, eine Trendwende ist nicht in Sicht. Doch statt die Probleme anzupacken und endlich wieder eine gesetzliche Ausbildungsumlage auf die Tagesordnung zu setzen, hält sich die Bundesregierung weiterhin hilflos an einem wirkungslosen Ausbildungspakt mehr...

  • MdB Sevim Dagdelen und Ulla Jelpke: Integrationsgipfel wird zur Farce, wenn er nicht ergebnisoffen ist Berlin (ots) - Im Vorfeld des Integrationsgipfels äußern Vertreterinnen der Fraktion DIE LINKE. scharfe Kritik an der Politik der Bundesregierung. Die Erklärung zur Integrationspolitik, die das Bundeskabinett am Mittwoch beschließen will, enthalte Unterstellungen und Forderungen an die Migrantinnen und Migranten, gehe aber auf die Versäumnisse der bisherigen Politik nicht ein, kritisieren die migrations- und integrationspolitische Sprecherin Sevim Dagdelen und die innenpolitische Sprecherin Ulla Jelpke. Auf dem vierstündigen Gipfel mehr...

  • Uncle Sams weiche Seite - Entscheidung über Rave-Forschungspreis 2006 gefallen Stuttgart(ots) - Der Politikwissenschaftler Udo Metzinger erhält für seine Dissertation über "Hegemonie und Kultur. Die Rolle kultureller soft-power in der US-Außenpolitik" den Rave-Forschungspreis Auswärtige Kulturpolitik 2006. Diese Entscheidung traf die Alexander Rave-Stiftung des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart. In seiner Arbeit stellt Metzinger die These auf, dass Kultur die zentrale Matrix für den Aufstieg der USA als hegemoniale Macht gewesen sei. Erst durch die "weiche Macht" Kultur, so Metzinger, sei die Akzeptanz mehr...

  • MdB Gregor Gysi: Mit welchem 100-jährigen kann man heute noch streiten? Berlin (ots) - Zum 100.Geburtstag von Herbert Wehner erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. Gregor Gysi: Herbert Wehner war ein Mann, der sich vom Kommunisten zu einem herausragenden Sozialdemokraten entwickelte. Er war maßgeblich daran beteiligt, die Ausgrenzung der Sozialdemokratie aus der deutschen Politik zu überwinden und das Fundament für eine stabilere Demokratie zu legen. Seine Schlussfolgerungen aus der katastrophalen Niederlage 1933 lautete: Der demokratische Staat darf nicht mehr gleichgültig den Bürgerlichen überlassen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht