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Neues Deutschland: Neues Deutschland, Berlin, zu Müntefering

Geschrieben am 05-03-2006

Berlin (ots) - Franz Müntefering hat ein Problem. Er will die
Lebensarbeitszeit verlängern, um die Rentenversicherung zu stützen.
Anderereits lehrt ihn die Anschauung, dass gerade die Älteren, die er
länger arbeiten lassen möchte, auf dem Markt überhaupt nicht gefragt
sind, sondern nach Möglichkeit abserviert werden.
 Eine verzwickte Lage für den Minister. Wenn nämlich nicht
mehr Ältere arbeiten, wird Münteferings »Rente ab 67« ein
Rentensenkungsprogramm zu Ungunsten der Arbeitslosenversicherung. Ein
um zwei Jahre gesteigertes - de facto unerfüllbares - Arbeitssoll
brächte Ruheständlern geringere Bezüge, während die Agenturen zwei
Jahre länger für ältere Arbeitslose aufkommen müssten. Insofern ist
das Programm »50plus«, das Müntefering jetzt ausarbeitet, mehr als
eine der üblichen Goodwill-Aktionen auf dem Arbeitsmarkt. Ohne seinen
Erfolg hätte seine Rentenpolitik wenig Sinn.
 Mit Blick auf Renten- und Arbeitslosenkassen müssten die
länger arbeitenden Älteren allerdings versicherungspflichtig
beschäftigt sein. Das scheint utopisch - und ist vom Minister kaum zu
beeinflussen. Wenn »50plus« Erfolg haben sollte, dann wohl auf Grund
von Lohnsubventionen durch die Agenturen - die dann nicht die
verlängerte Arbeitslosigkeit finanzierten, sondern eine »künstliche«
Beschäftigung im Vorfeld. Dieses Spiel hat einen Namen: Rechte
Tasche rein, linke Tasche raus.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

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Telefon: 030/293 90 715


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