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Der Tagesspiegel: Kinderpsychologe Brisch: RTL-Realityshow "Erwachsene auf Probe" sollte nicht ausgestrahlt werden

Geschrieben am 24-05-2009

Berlin (ots) - Der Münchner Psychosomatiker Karl-Heinz Brisch hat
die geplante RTL-Realityshow "Erwachsene auf Probe" scharf
kritisiert. In der Serie, die der Sender ab dem 3. Juni ausstrahlen
will, werden Babys für vier Tage von ihren Eltern getrennt und
jugendlichen Paaren überlassen, damit diese lernen, wie schwer das
Leben mit Kindern ist. Die Botschaft, dass man Babys "mal schnell für
vier Tage wildfremden Menschen zur Pflege anvertrauen könne", sei
katastrophal, sagte Brisch dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). "Es
wäre schön, wenn es gelänge, die Ausstrahlung aufzuhalten."

"Normalerweise würden Babys nicht freiwillig zu Fremden gehen",
sagte Brisch, Privatdozent für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Dr.
von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilans-Universität in
München. Die Babys in der Sendung seien zwischen sieben und 14
Monaten alt. "Von Fremden in diesem Alter auf den Arm genommen zu
werden, löst Stress und Angst aus", sagte Brisch dem "Tagesspiegel".

Das Argument des TV-Senders, dass die Kinder sicher gewesen seien,
weil Ärzte, Schwestern und Psychologen bereitgestanden hätten, ließ
Brisch nicht gelten. "Es ist für mich unverständlich, dass diese
nicht lautstark protestiert haben. Ich bin sicher, die
Standesvertretungen werden prüfen, wer mit dem Sender bei diesem
unethischen Experiment kooperiert hat", sagte er.

Kinder könnten zwar lernen, sich zu trennen und zu weiteren
Personen wie ihrer Krippenerzieherin eine vertrauensvolle Beziehung
zu entwickeln. "Das braucht aber vier bis sechs Wochen Zeit der
Eingewöhnung", sagte Brisch. "Sie lassen sich nicht zwischen Tür und
Angel mal schnell an Fremde abgeben." Falls die Eltern ihre Kinder
wider besseres Wissen weggegeben hätten, sei das vorsätzliche
Kindeswohlgefährdung.

Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030/26009-389

Originaltext: Der Tagesspiegel
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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