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Neue Westfälische: KOMMENTAR Köhler zum Zweiten Wahl ohne Volk UWE ZIMMER

Geschrieben am 24-05-2009

Bielefeld (ots) - Die Überraschung bei der Wahl zum
Bundespräsidenten war, dass es keine gab. Wäre die SPD bei ihrer
ursprünglichen Unterstützung für Horst Köhler geblieben, er wäre im
ersten Wahlgang gewählt worden. Daran hat die Kandidatin Gesine
Schwan nichts geändert.
Ob die das Staatsoberhaupt bestätigende Majorität - schwarz, gelb und
ein bisschen grün - prägende Wirkung für die nachfolgenden Wahlen zum
Europaparlament oder zum Bundestag hat, darf bezweifelt werden.
Köhler hat nach ersten Irritationen immer Wert darauf gelegt, kein
Parteiensprachrohr zu sein. Gerade deshalb ist er in Maßen populär.
Er wird in den nächsten Jahren weder Volkslieder schmettern, wie
weiland Walter Scheel, noch knorrige Ruck-Reden anstimmen, wie Roman
Herzog, und schon gar nicht ein jovialer Witze-Erzähler sein wie
Johannes Rau.
Köhler ist und bleibt spröde, ein freundlicher Lächler mit
professoraler Attitüde. Da er nicht noch einmal gewählt werden kann,
braucht er keine Unterstützer.
Er könnte seinen Sachverstand als Finanzexperte stärker zur Geltung
bringen. Und in der Krise Partei für vernünftige Lösungen ergreifen,
die den Regierenden den Weg weisen, auch und gerade dann, wenn sie
sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen versuchen.
Köhler ist bestimmt keine schlechte Wahl. Diskutabel ist das
Verfahren. 60 Jahre Demokratie-Erfahrung müsste die Deutschen
eigentlich in die Lage versetzen, ihr Staatsoberhaupt direkt zu
wählen. Die im Bundestag vertretenen Parteien schlagen Kandidaten
vor, dann wird abgestimmt. Es wäre eine gute Art, daran zu erinnern:
Wir sind das Volk!

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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