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Neue Westfälische: KOMMENTAR Abstieg des DSC Arminia Bielefeld Neuwahlen notwendig TORSTEN ZIEGLER

Geschrieben am 24-05-2009

Bielefeld (ots) - Vorstand raus!" Teilweise hasserfüllt brüllten
das die Fans des nach fünf erstklassigen Jahren abgestiegenen DSC
Arminia Bielefeld. Die Adressaten stuften den Protest zur
verständlichen Enttäuschung herunter. Hans-Hermann Schwick und Roland
Kentsch, als Bosse hauptsächlich in der Kritik, beharrten auf ihren
Posten - dabei ignorierend, dass große Kreise der DSC-Anhängerschaft
ihrer Art der Klubführung lange abgeschworen haben.
Trotz der Hoffnung auf Rettung entrollten sie vor und während des
Spiels gegen Hannover plakativ vernichtende Urteile. Wenn die
Klub-Oberen nun so tun, als handele es sich bei den "Raus-Rufen" um
einen üblichen Reflex, charakterisieren sie die Befindlichkeit der
Arminen-Seele falsch.
Viele Fans des DSC fordern mit voller Berechtigung einen Neuanfang,
weil ihr Verein zu Lasten der sportlichen Substanz die immer gleichen
kostspieligen Fehler macht. Beispiel Ernst Middendorp: Ohne Not wurde
der Vertrag des Ex-Trainers vorzeitig verlängert. Kein halbes Jahr
später war mehr als eine Million Euro an Abfindung fällig.
Beispiel Reinhard Saftig: Auch ihn warf der Klub kurz nach der
Verlängerung raus, bezahlte diesen Sinneswandel vor Gericht mit einem
Jahresgehalt von 370.000 Euro Abfindung. Beispiel Michael Frontzeck:
Einige Runden zu spät trennte sich die Geschäftsführung des DSC nach
Abstimmung mit dem Aufsichtsrat von dem Trainer - selbstverständlich
war dessen Vertrag vorher um ein Jahr verlängert worden. Zuvor hatte
der DSC weitere Signale gegeben. Im Zuge der Saftig-Verlängerung
erfüllte der Aufsichtsrat die Forderung des mächtigen
Finanz-Geschäftsführers Roland Kentsch nach einer Anpassung seines
Gehalts an die Saftig-Bezahlung und genehmigte eine Laufzeit bis
2012.
Sportchef-Neuling Detlev Dammeier legte vor Weihnachten 2008 ein so
"überzeugendes Konzept" (Schwick) vor, dass auch sein Vertrag bis
2011 fortgeschrieben wurde. Das hinderte den hauptamtlichen
Vereinspräsidenten und Aufsichtsratschef Schwick am Samstag nicht
daran, schonungslos mit Arminias sportlicher Leitung abzurechnen.
Dammeier ist somit angezählt und könnte der Nächste sein, dem mittels
einer Abfindung Geld hinterhergeworfen wird. Viel besser wäre Arminia
aber damit gedient, würde sich der Vorstand mit seinem Konzept für
die sportliche Rückkehr in die Erstklassigkeit bei der
Jahreshauptversammlung am 22. Juni freiwillig den Mitgliedern zur
Wahl stellen. Aber erst, wenn ihnen die Entscheidungsprozesse bei
Arminia klar sind.
Das Beziehungsgeflecht von Kentsch als Vorstandsmitglied und
Geschäftsführer Finanzen ist ebenso diskutabel wie die unveränderte
Handlungsunfähigkeit des Sportgeschäftsführers, wenn Kentsch die
Verträge mit Spielern und Vereinen nicht unterschreibt. Ob der
Aufsichtsrat als Kontrollgremium effektiv arbeitet oder einfach alles
absegnet, sollte zudem auf den Prüfstand der Mitglieder. Derzeit geht
es jedenfalls um mehr als hektische personelle Opfer auf mittlerer
Ebene.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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