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Thilo Sarrazin im stern: "Renten müssen sinken" - Kinder nur für die, "die damit fertig werden" - Erneut Kritik an Hartz-IV-Empfängern

Geschrieben am 13-05-2009

Hamburg (ots) - Die Deutschen müssen sich nach Ansicht des neuen
Bundesbankvorstands Thilo Sarrazin auf sinkende Renten einstellen.
"Langfristig müssen die Renten natürlich real fallen", sagte der
ehemalige Berliner Finanzsenator in der neuen, am Donnerstag
erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern. Gegenwärtig komme
auf einen Arbeitnehmer statistisch gesehen ein halber Rentner, in 25
bis 35 Jahren liege das Verhältnis bei eins zu eins. "Wir können
die Erwerbstätigen aber nicht ohne Ende belasten", sagte Sarrazin.
Deshalb müssten die Renten "langfristig auf das Niveau einer
Grundsicherung sinken". Die bevorstehende Rentenerhöhung im Juli
beurteilte er als "völlig unsinnige Maßnahme". Dadurch würden die
Altersbezüge "übermäßig" erhöht.

Sarrazin, der bis Ende April Finanzsenator war, warb dafür, dass
die Menschen verstärkt selbst für das Alter vorsorgen sollten. Dabei
solle der Bürger vor allem auf sichere Anlagen wie Bundesanleihen
setzen und sich nicht von den Versprechungen der Geldinstitute
blenden lassen. "Man muss den Leuten sagen: Glaube keinem
Bankberater."

Der neue Bundesbank-Vorstand warnte zudem davor, die sozialen
Probleme mit mehr Geld lösen zu wollen. Die Politiker müssten
vielmehr darauf drängen, das Verhalten der Menschen zu ändern. "Die
große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder
bekommen, die damit fertig werden", sagte Sarrazin dem stern.
Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die
Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen
Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen". Deswegen
müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch
Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall
ist", sagte Sarrazin.

Er kritisierte auch den Umgang vieler Hartz-IV-Empfänger mit
Energie. Weil Städte und Gemeinden die Heizkosten übernehmen würden,
gingen die Bedürftigen oft verschwenderisch mit Energie um.
"Hartz-IV-Empfänger sind erstens mehr zu Hause; zweitens haben sie es
gerne warm, und drittens regulieren viele die Temperatur mit dem
Fenster", sagte Sarrazin dem stern.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Reporter
Andreas Hoffmann
Telefon 030-20224-0

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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