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Studie: Lieferantenmanagement in der Krise zwischen Kostendruck und Versorgungsangst / Zulieferer stabilisieren statt knebeln - Einkaufsberater Inverto warnt vor einseitigen Lösungen

Geschrieben am 12-05-2009

Köln (ots) - Cost Cutting ist Trumpf in der Krise, um kurzfristig
Liquidität und Ertrag zu sichern. Besonders rasch hilft das Drehen an
der Kostenschraube im Einkauf. Daher steht derzeit kaum eine
Geschäftsbeziehung so im Mittelpunkt wie die zwischen Lieferanten und
Einkäufern: Laut einer aktuellen Studie der Einkaufsberatung Inverto
bei rund 300 Unternehmen verhandeln derzeit 74 Prozent mit ihren
Lieferanten über Kostensenkungen; der Druck zum kurzfristigen Sparen
wird unmittelbar weiter gereicht. Angesichts der Zunahme von
Insolvenzen bei Zulieferern ist zugleich die Versorgungssicherheit
für die Unternehmen entscheidend: Immerhin 26 Prozent der Befragten
sehen sich durch insolvente Lieferanten gefährdet. Der Spagat
zwischen Kostendruck und dem Vermeiden von Versorgungsengpässen ist
nach Einschätzung von Inverto mit Transparenz über Beschaffungsmärkte
zu erreichen: "Nur durch genaue Kenntnis von Märkten oder
Produktionsprozessen in den relevanten Warengruppen ist es möglich zu
erkennen, ob ein Lieferant seine Preise tatsächlich noch reduzieren
kann oder ob er unrentabel produziert", erläutert Inverto-Vorstand
Markus Bergauer. Mangelnde Transparenz führe dazu, dass
Schlüssellieferanten durch Preisdruck von Insolvenz bedroht würden,
anstatt beispielsweise über Benchmarking Optimierungspotenzial
aufzudecken und Unterstützung anzubieten. In der aktuellen Krise
gelte es, die gesamte Bandbreite der Einkaufsmaßnahmen einzusetzen
und Zulieferer zu stabilisieren statt nur Preise nachzuverhandeln.

Wenn es um schnell wirksames Sparen bei den Einkaufskosten geht,
setzen Unternehmen eher auf traditionelle Instrumente, wie die
aktuelle Inverto-Studie zeigt: Das Nachverhandeln von bestehenden
Verträgen mit Lieferanten bei Preisen und Konditionen steht an erster
Stelle (69 Prozent der Befragten). Um das eigene Net Working Capital
zu reduzieren, verhandeln zum Beispiel zahlreiche Einkaufsmanager mit
ihren Zulieferern über verlängerte Zahlungsziele (58 Prozent). Unter
hohem wirtschaftlichen Druck laufen Einkäufer aber Gefahr, sich beim
Umgang mit Lieferanten vom wertorientierten Beschaffungsmanager
zurück zum Preisdrücker zu entwickeln. Bei vielen Unternehmen ist die
Lage sehr ernst, so dass sie mit ihren Lieferanten Krisengespräche
führen (35 Prozen).

Versorgung durch Insolvenz von Zulieferern gefährdet

Beim starken Drehen an der Preis- und Konditionenschraube sind die
Unternehmen zugleich mit der angespannten Wirtschaftslage ihrer
Zulieferer konfrontiert: 26 Prozent der Befragten sagen, dass ihre
Versorgungslage akut durch die Lieferanteninsolvenz bedroht sei.
Dagegen sieht sich etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen aktuell
noch nicht bedroht, und 22 Prozent machen keine Angaben; es ist zu
vermuten, dass die Zahl der so gefährdeten Unternehmen höher liegt.

Wenn Schlüssellieferanten die Pleite droht, kann sich dies für
Unternehmen erheblich auswirken und eigene Kunden in Mitleidenschaft
ziehen. Bei einer "single-sourcing"-Strategie kann es sogar zum
Lieferstopp kommen. Für Einkäufer zählen das Erkennen von
Lieferantenrisiken sowie das Gegensteuern in Krisensituationen zu den
aktuell dringenden Aufgaben.

Lieferanten stabilisieren statt knebeln

Die Studie von Inverto ergab, dass die durch insolvente Zulieferer
bedrohten Unternehmen in erster Linie Alternativlieferanten aufbauen,
um die eigene Lieferfähigkeit zu sichern (100 Prozent). Die Bildung
von Einkaufskooperationen (23 Prozent) oder die Intensivierung der
Lieferantenbeziehung (21 Prozent) werden weniger genutzt. Direkte
finanzielle Hilfen für Lieferanten leistet niemand der Befragten. Aus
der Bandbreite und Kombination von Maßnahmen zum Management
insolvenzgefährdeter Lieferanten wählen die Unternehmen nur einen
Bruchteil aus, Lieferantenstabilisierung steht nicht im Vordergrund.

"Pauschale Rabatt-Forderungen reichen nicht, um Einkaufskosten zu
senken", erläutert Inverto-Vorstand Frank Wierlemann. "Es gilt, die
Gesamtsituation im Auge zu behalten und Konsequenzen für die
Lieferanten abzuwägen. Dafür kann man auf ein breites Spektrum von
Instrumenten zugreifen." Alternativen im Umgang mit krisengefährdeten
Lieferanten sind etwa die strategische Unterstützung, zum Beispiel
durch Konditionen-Benchmarking oder zusätzliches Einkaufsvolumen. Auf
Basis einer Stärken-Schwächen-Analyse können zu hohe Durchlaufzeiten
oder Materialkosten aufgedeckt und gemeinsam eine Lösung erarbeitet
werden. Operative Hilfe leistet die Prüfung von Kostenstrukturen,
Prozessen und Controlling beim Lieferanten; auch die unmittelbare
finanzielle Unterstützung mit Vorkasse und Verkürzung von
Zahlungszielen sowie die Vorfinanzierung notwendiger Neuentwicklungen
sind Optionen.

Originaltext: Inverto AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70186
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70186.rss2

Pressekontakt:
Inverto AG
Ines Breuer
Marketing Managerin
Lichtstraße 43 i
50825 Köln
Tel.: +49-(0)221-485687-42
Fax: +49-(0)221-485687-40
E-Mail: ibreuer@inverto.de
www.inverto.de

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Dr. Jutta Rosenkranz-Kaiser
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70469 Stuttgart
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