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Börsen-Zeitung: Rechtzeitig gegengesteuert, Kommentar von Stefan Kroneck zu den Quartalszahlen von BMW

Geschrieben am 06-05-2009

Frankfurt (ots) - Die von BMW vorgelegten Quartalszahlen belegen,
dass der Konzern die Rezession bisher besser bewältigt als
Wettbewerber Daimler mit seiner Autosparte Mercedes-Benz. Während es
den Münchenern gelang, zum Jahresauftakt 2009 den operativen Verlust
in der Kernsparte auf 251 Mill. Euro zu begrenzen, schockierten die
Stuttgarter in der vorigen Woche die Anleger mit einem Defizit von
1,1 Mrd. Euro.

In einer Zeit, in der andere Autoproduzenten weltweit an der Börse
durchfallen und teilweise ums Überleben kämpfen, überzeugt BMW die
Investoren mit einem Zwischenbericht, der die Einschätzung des
Marktes bestätigt, dass die Bayern schneller die Absatzkrise meistern
könnten als andere Hersteller.

Kein Wunder also, dass die Börse auf die BMW-Zahlen euphorisch
reagierte. Zum Vergleich: Während das BMW-Papier seit Jahresanfang
ein Drittel gewann, notiert der Daimler-Titel fast auf dem Niveau zu
Jahresbeginn.

Die weiß-blaue Überzeugungskraft an der Börse basiert auf den
Sparanstrengungen von BMW-Vorstandschef Norbert Reithofer. Der
Konzern profitiert jetzt von seinem vor eineinhalb Jahren
eingeleiteten Kostenabbau, während die zugespitzte Branchenkrise
Daimler-Chef Dieter Zetsche relativ unvorbereitet traf. Die Münchener
erlangten damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Schwaben, die
verzögert auf den Absatzschwund mit umfangreichen Einsparungen
antworten. Reithofer hat dank seines rechtzeitigen Gegensteuerns eine
stärkere Bremsspur hingelegt als Zetsche, was sich nun für BMW
auszahlt.

Ein Blick in die Bilanz zeigt, welche Kostenvorteile dadurch
entstanden sind. Die Produktionskürzung in Verbindung mit einem
größeren Personalabbau, Kurzarbeit sowie gesenkte Forschungs- und
Entwicklungsaufwendungen sorgten dafür, dass das Working Capital
erheblich reduziert wurde, wodurch sich die zur Bewältigung der
"größten Krise des Unternehmens" (Reithofer) entscheidende Cash- und
Liquiditätslage wirkungsvoll entspannte. Reithofer schaffte damit
Polster, die BMW robuster durch das Konjunkturtief steuern lassen als
andere.

Die nächsten Monate werden jedoch zeigen müssen, ob sein Konzept
nachhaltig wirkt. Die immer noch hohen operativen Risiken (unter
anderem Restwerte für zurückgeführte Gebrauchtwagen) bergen ein
Rückschlagpotenzial, was bei der Aktie Turbulenzen auslösen würde.

(Börsen-Zeitung, 7.5.2009)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de


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