 Südwest Presse: Kommentar zum FC Bayern
Geschrieben am 27-04-2009 |
Ulm (ots) - Der FC Bayern hat die Reißleine gezogen und Jürgen
Klinsmann entlassen. Vor allem die Fußball-Konservativen stimmen nun
das Lied an: "Football is coming home" - in der Hoffnung, die Zeit
der Experimente und Reformen sei endlich wieder vorbei. Wichtig sei
schließlich "aufm Platz". Fußball dürfe nicht verwissenschaftlicht
werden.
Selbst eingefleischte Fußball-Fans werden jedoch kaum an der
Erkenntnis vorbeikommen, dass der deutsche Fußball international nur
noch schlichtes Mittelmaß darstellt. Deshalb sind Menschen und
Fußball-Trainer wie Jürgen Klinsmann grundsätzlich notwendig, um
neuen Ideen, neuen Entwicklungen eine Chance zu geben. Dass Klinsmann
seinen Weg in diesem Fall nicht zu Ende gehen kann, ist bedauerlich,
aber angesichts der verfahrenen sportlichen Situation unvermeidbar.
Der Schwabe ist an den Erwartungen beim FC Bayern gescheitert. Sie
wurden aber nicht extra hochgeschraubt, sondern sind
Unternehmensphilosophie. Erfolg muss her, nicht urkapitalistisch um
jeden Preis, wohl aber in jedem Jahr. Schließlich muss das
Unternehmen FC Bayern finanziert werden. Das geht nur mit Titeln. Wer
aber Fehler macht, wie der als Klubtrainer unerfahrene Klinsmann, der
holt keine Titel.
Hoeneß und Co. haben Reformbereitschaft bewiesen, als sie Klinsmann
vor zehn Monaten als "Trainer-Gesellen" verpflichtet haben. Für die
Meisterprüfung muss der Schwabe noch etwas dazulernen.
Originaltext: Südwest Presse
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218
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