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Westdeutsche Zeitung: Schweinegrippe = von Martin Vogler

Geschrieben am 26-04-2009

Düsseldorf (ots) - Wer heute kräftig hustet oder erhöhte
Temperatur bemerkt, wird aufgeregter reagieren, als er das vor drei
Tagen getan hätte. Denn die neue Variante der Schweinegrippe kündigt
sich mit banalen Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder eben
Husten und Fieber an. Wir hoffen zwar, dass der Erreger nicht in
Deutschland ankommt, doch in Sicherheit wiegen können wir uns nicht.
Und obwohl die Schweingrippe als für Menschen ungefährlich galt,
scheint das Virus jetzt in Mexiko einen schlimmen Wandel vollzogen zu
haben. Ansteckung von Mensch zu Mensch ist wohl möglich. Mit
tödlichen Folgen. Auch fitte junge Leute sind betroffen. Wie viel
Angst müssen wir haben?
Es ist naheliegend, dass Vergleiche zur Spanischen Grippe in den 20er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts gezogen werden. Die damaligen
Schätzungen der Todesopfer reichten bis zu 50 Millionen. Auch wenn
die Angaben schwanken, so waren es mit Sicherheit mehr Tote als der
Erste Weltkrieg forderte. Doch von diesen Zahlen sollten wir uns
nicht hysterisch machen lassen, denn die Situation heute ist nicht
vergleichbar. Aus drei Gründen: Die Menschen waren durch Krieg und
Hunger geschwächt und deshalb nicht so widerstandsfähig wie heute.
Außerdem sollen damals die meisten Opfer nicht am Virus selbst
sondern an nachfolgenden Infektionen gestorben sein - weil Bakterien
nicht im heutigen Stil mit Antibiotika bekämpft werden konnten. Der
dritte Aspekt ist, dass die Medizin heute hoffentlich schneller in
der Lage ist, das Virus selbst in den Griff zu bekommen.
Wir müssen also nicht panisch werden, aber so vorsichtig wie möglich
sein. Selbst wenn keine offiziellen Warnungen ausgesprochen werden,
sollte man sich Reisen in betroffene Gebiete gut überlegen. Und
selbst wenn auch bei uns blaue Gesichtsmasken empfohlen werden
sollten und Veranstaltungen ausfallen, sollten wir uns klaglos
dreinfügen.Das Virus hat übrigens, wie alle wirklich bedrohlichen
Geschehnisse, auch einen positiven Aspekt: Die tödliche Gefahr
relativiert unsere sonstigen Sorgen. Denn was ist zum Beispiel ein
Konjunktureinbruch von fünf Prozent im Verhältnis zu der Gefahr, dass
Tausende sterben? In solchen Momenten lernt man, das Wort Katastrophe
nicht inflationär einzusetzen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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