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Aigner und Bauernverband gegen Klarheit bei Subventionen / WWF: Deutsche Steuerzahler sollen als einzige in Europa weiter im Dunkeln tappen

Geschrieben am 23-04-2009

Berlin (ots) - Die für den 30. April geplante Veröffentlichung
aller landwirtschaftlichen Subventionen soll nach dem Willen von
Bundeslandwirtschaftsministerium Ilse Aigner ausgesetzt werden. Damit
wäre Deutschland weiterhin der einzige EU-Staat, in denen keine
Transparenz bei den Subventionen herrscht. "Es ist schon seltsam,
dass deutsche Steuerzahler nicht erfahren dürfen, welcher Landwirt
oder Agrarkonzern wie viel Geld und für was erhält - aber alle unsere
europäischen Nachbarn schon", kritisiert Matthias Meißner,
Agrarexperte beim WWF Deutschland, der Mitglied in der Initiative für
Transparenz bei Agrarsubventionen ist.

Zuvor hatte der Deutsche Bauernverband seine Mitglieder
aufgefordert, juristische Beschwerden gegen die geplante
Veröffentlichung einzulegen und dabei mit dem Datenschutz zu
argumentieren. Diesem Aufruf waren zahlreiche Verbandsmitglieder
gefolgt. "Es drängt sich die Frage auf, wovor sich der Deutsche
Bauernverband fürchtet", sagt Meißner. "Wer sich als Einziger in
Europa so vehement gegen Klarheit bei den Subventionen wehrt, setzt
sich dem Verdacht aus, keine weiße Weste zu haben."

Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND, Bund für Umwelt und
Naturschutz: "Bisher fließen die größten Summen an Agrarsubventionen
an Konzerne - ohne wirksame Umwelt- oder Arbeitsplatzauflagen. Die
Wahrheit muss nun ans Licht, damit sich das ändert. Würden
Agrarsubventionen in Deutschland wie ver-sprochen für Umwelt-,
Verbraucher- und Tierschutz wie etwa im Ökolandbau ausgegeben, hätte
Ministerin Aigner kein Problem mit der Transparenz, sondern würde
damit Wahlkampf machen."

Die Transparenzinitiative fordert Landwirtschaftsministerin Aigner
und den Deutschen Bauernverband zum Umdenken auf. "Die EU steht
davor, ab 2013 eine vernünftige Umverteilung aller Agrarsubventionen
zu beschließen. Die deutschen Agrarkonzerne und Landwirte sollten
sich langsam darauf einstellen, dass Subventionen in der Zukunft
vollständig an Klima-, Naturschutz und die Schaffung neuer
Arbeitsplätze gekoppelt sein werden. Jetzt auf stur zu schalten und
einfach so weiterzumachen wie in den letzten Jahrzehnten, ist
kurzsichtig und in europäischem Vergleich auch schlicht peinlich",
sagt Matthias Meißner vom WWF.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
WWF World Wide Fund For Nature
Astrid Deilmann
Telefon: 030/ 30 87 42 22
E-Mail: deilmann@wwf.de


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