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Rückkehr zur Intransparenz und Kostensteigerungen / Generikaverband konstatiert Rückschritte in der Arzneimittelpolitik

Geschrieben am 04-07-2006

Berlin (ots) - Der Deutsche Generikaverband zieht in einer ersten
Analyse eine kritische Bilanz der nun vorliegenden Reformeckpunkte.
Es sei den Verhandlungspartnern der Großen Koalition nicht gelungen,
eine zukunftsweisende Strukturreform auf den Weg zu bringen, so die
Verbandsbewertung. Stattdessen verliere sich die Politik in Stückwerk
und vollziehe im Arzneimittelbereich sogar Rückschritte.

Apotheker sollen nach dem Eckpunkte-Papier zur Gesundheitsreform
2006 zwar in beträchtlichen Umfang zur Kasse gebeten werden, können
diese Belastungen aber durch flexible Einkaufspreise bei der
Industrie wieder kompensieren. Diese "Einsparungen" sollen dann -
zumindest theoretisch und zum Teil - den Kassen zugute kommen.

Aus Sicht des Deutschen Generikaverbandes ist aber nicht
nachvollziehbar, dass Maßnahmen, die erst mit dem jüngsten
Arzneimittelspargesetz in Kraft getreten sind, mit den jetzt
geplanten Reformschritten wieder zur Disposition gestellt werden
sollen. "Das Rabattverbot, wie es im AVWG festgeschrieben wurde, ist
ja eine vernünftige Maßnahme, um dem Wettbewerb im Generikamarkt eine
gesunde Basis zu bieten," so Dietmar Buchberger, Geschäftsführer des
Deutschen Generikaverbandes. Es sei vor diesem Hintergrund
ausgesprochen kontraproduktiv, wenn diesem Instrument - gerade
nachdem der Preiswettbewerb im Generikasektor endlich wieder in Gang
gekommen sei - nicht die Zeit gelassen würde, die entsprechenden
Wirkungen zu zeigen.

"Wenn wir in Zukunft zu individuellen Preisvereinbarungen auf
Apothekenebene zurückkehren, ist das - genau das lehrt uns doch die
Vergangenheit - bekanntlich völlig intransparent und führt in
höchstem Maße zur Oligopolisierung und damit zur Ausdünnung des
Wettbewerbes. Eigentlich eine unbestrittene Tatsache," so Buchberger
weiter. Wer meint, individuelle Apothekeneinkaufspreise wirklich
transparent und damit dem System nutzbar machen zu können, der
unterschätze die kreative Phantasie des Marktes.

Mit den "Eckpunkten" werden aus Sicht des Verbandes eindeutig
effektive Kostensparinstrumente konterkariert, die erst langfristig
ihre Wirkung für den Generikamarkt und damit für die Finanzierbarkeit
bewährter Arzneimittel hätten entfalten können. "Für mich ein klarer
Beleg der konzeptionslosen Sparbemühungen der Bundesregierung", so
Buchberger.


Originaltext: Deutscher Generikaverband e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56334
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56334.rss2

Weitere Informationen:
Dr. Dietmar Buchberger, Kontakt: 030 / 280 93 03-0


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