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EU-Parlament will illegale Waldzerstörung stoppen / Herkunftsnachweis für Holzprodukte soll kommen - Agrarministerin Aigner in der Pflicht

Geschrieben am 22-04-2009

Straßburg/Frankfurt (ots) - Der WWF begrüßt die heutige
Entscheidung des Europäischen Parlaments, die Einfuhr von Holz aus
illegalen Quellen nach Europa stoppen zu wollen. Das Parlament nahm
in erster Lesung einen Verordnungsentwurf des Umweltausschusses an,
der alle in der Handelskette von Holzprodukten beteiligten
Unternehmen unter anderem zu einem Herkunftsnachweis ihres Rohstoffs
verpflichtet. Zudem sind Sanktionen bei Verstößen vorgesehen.
Dadurch soll Produkten aus illegal geschlagenem Holz wie etwa
Gartenmöbeln oder Toilettenpapier der Zugang zum europäischen Markt
verschlossen werden.

"Nach fünf Jahren schier endloser Diskussionen in den
EU-Institutionen hat sich das Parlament endlich zu einer längst
überfälligen Regelung durchgerungen, die einen wirksamen Beitrag im
globalen Kampf gegen Waldzerstörung leisten kann", so WWF
Waldexpertin Nina Griesshammer. "Allerdings darf die Entscheidung nun
im Ministerrat nicht wieder verwässert werden, da sie sonst schon vor
in Kraft treten zu einem Papiertiger würde".

Jedes Jahr verschwinden weltweit rund 13 Millionen Hektar Wald,
vor allem in den Tropen. Ein großer Teil davon wird illegal, also
unter Missachtung nationaler und internationaler Gesetze, gewonnen:
zum Beispiel, wenn Nutzungsrechte am Wald durch Korruption
erschlichen oder Landrechte missachtet werden, die Holzfällerei ohne
Genehmigung in Schutzgebieten erfolgt, geschützte Baumarten gefällt
und Dokumente gefälscht werden.

Vor allem in den großen Urwaldregionen der Erde ist der Anteil
illegal geschlagenen Holzes an den Importen besonders hoch: In
Indonesien liegt er bei mehr als 70 Prozent, in Russland bei bis zu
50 Prozent. Ein Großteil davon landet auf dem europäischen Markt.
WWF-Studien haben ergeben, dass rund 20 Prozent der Holzimporte in
die EU aus illegalen Quellen stammen.

"Europa ist durch seinen Konsum für die Zerstörung von Urwäldern
auf der ganzen Welt mitverantwortlich - auch weil der Handel mit
illegal geschlagenem Holz bislang nicht unterbunden wird. Deswegen
brauchen wir ein wirksames Urwalschutzgesetz, das zumindest der
illegalen Waldzerstörung den Kampf ansagt", so Griesshammer. "Der WWF
fordert Bundesagrarministerin Aigner auf, auf der Sitzung des
Ministerrats im Juni für die strikte Umsetzung des heute vom
Parlaments verabschiedeten Entwurfs zu kämpfen".

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6638
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
In Frankfurt:
Nina Griesshammer, Waldreferentin WWF Deutschland, Tel. 069-79144 194
Mail: Griesshammer@wwf.de

In Straßburg:
Anke Schulmeister, WWF Forest Policy Officer, Tel. 0032 485843144
Mail: aschulmeister@wwfepo.org


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