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Hüppe: Europäischen Eugenik-Vorschlag verhindern

Geschrieben am 22-04-2009

Berlin (ots) - Anlässlich der morgigen Abstimmung des Europäischen
Parlaments über einen Bericht zum Thema "seltene Erkrankungen"
erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die
Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe MdB:

Die Mitglieder des Europäischen Parlaments sind aufgerufen, bei
der morgigen Abstimmung einer wiederauflebenden Eugenik eine klare
Absage zu erteilen.

Die grundsätzliche Absicht, Maßnahmen zugunsten von Menschen mit
seltenen Erkrankungen auf europäischer Ebene zu verbessern und zu
koordinieren, ist ausdrücklich zu begrüßen.

Doch die in einem Änderungsantrag (Nr. 15) erhobene eugenische
Forderung nach "Ausmerzung seltener Erbkrankheiten" verdient klare
Ablehnung. Die Vorstellung der "Ausmerzung" ist bereits
wissenschaftlich unsinnig. Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik
bezeichnet es als "wissenschaftlichen Irrglauben", man könne seltene
genetische Erkrankungen "ausmerzen" und durch Selektion einen
gesünderen Menschen hervorbringen. Eine staatlich veranlasste
Selektion menschlicher Embryonen, wie in dem Änderungsantrag
vorgeschlagen, darf es nicht geben.

Zudem konterkariert das eugenische Ziel der "Ausmerzung" die gute
Absicht, Maßnahmen zugunsten der Betroffenen zu fördern. Wer erklärt,
Menschen mit seltenen Krankheiten helfen zu wollen, aber zugleich
beschließt, der Staat habe dafür zu sorgen, dass es diese Menschen
zukünftig überhaupt nicht mehr gibt, macht sich unglaubwürdig.

Nicht zuletzt ist die Indienstnahme der Humangenetik für
politische Zielvorgaben aus historischer Erfahrung völlig
indiskutabel. Nach den schrecklichen Erfahrungen des 20. Jahrhunderts
darf es nie wieder auch nur erwogen werden, staatliche
Entscheidungsträger zur Auslese und "Ausmerzung" derjenigen
genetischen Ausstattungen von Menschen zu berufen, die unerwünscht
und "auszumerzen" sind.

Gerade die deutschen Mitglieder des Europäischen Parlaments sind
daher - unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit - aufgerufen, alles
in ihrer Kraft stehende zu tun, um eine Ablehnung dieses
ungeheuerlichen Antrags in der morgigen Abstimmung zu erreichen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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