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Neue Westfälische: KOMMENTAR Antirassismuskonferenz Abschaffen CARSTEN HEIL

Geschrieben am 20-04-2009

Bielefeld (ots) - Es bleibt auch nach dem Eklat bei der
Antirassismuskonferenz richtig: Die Völker der Welt müssen
miteinander im Gespräch bleiben, wenn sie die Probleme lösen wollen.
Allerdings hat die Veranstaltung in Genf bewiesen, dass
Großereignisse dieser Art ungeeignet sind, wirkliche Fortschritte zu
bringen. Sie kosten Geld, rauben Zeit, belasten die Umwelt und dienen
doch nur zur eitlen Selbstdarstellung einiger Egomanen wie in diesem
Fall des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad. Gutmeinenden Staaten
bleibt nur die Hilflosigkeit des Boykotts, der seinerseits
unverständlich ist.
Schließlich wird eine Abschlusserklärung verabschiedet, die schon im
Vorfeld heftig umstritten war, die nur den kleinsten gemeinsamen
Nenner beinhaltet und die deshalb keine ernstzunehmenden
Veränderungen herbeiführt. Sie ist so schnell vergessen, wie die
Gipfelteilnehmer nach Ende der Veranstaltung zum Flughafen eilen. Das
Bittere an dieser Beobachtung ist, dass wichtige Anliegen wie in Genf
der Kampf gegen den Rassismus zum Scheitern verurteilt sind.
Veranstaltungen wie diese Konferenz zeigen die Krise der Vereinten
Nationen. Die Zeit solcher Großereignisse, die ausschließlich für die
Öffentlichkeit inszeniert werden, ist vorbei. Das gilt auch für
Klimagipfel, Handelsrunden und Geberkonferenzen. Auf großer Bühne
kommt die Weltgemeinschaft nicht weiter.
Stattdessen sollte sich die UNO als bilateraler Mittler verstehen,
der hinter den Kulissen hart ringt, Kontakte zwischen verfeindeten
Staaten knüpft, den Gesprächsfaden immer wieder aufnimmt, zwischen
gegensätzlichen Standpunkten vermittelt und im Zweifel einen Mann wie
Ahmadinedschad mit Redeverbot belegt. In kleinen Runden kann viel
besser das angesprochen werden, was im Argen liegt. Das ist
anstrengender als eine inhaltsleere Show, wie wir sie in Genf gesehen
haben, aber aller Mühen wert.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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