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Mitteldeutsche Zeitung: Zeitgeschichte/Politik Joachim Gauck, früherer Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, über die DDR als Unrechtsstaat

Geschrieben am 17-04-2009

Halle (ots) - Der frühere Bundesbeauftragte für die
Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, hat sich in die Debatte zur
historischen Bewertung der DDR eingeschaltet. Politisch gesehen, so
Gauck im Gespräch mit der in Halle (Saale) erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Samstagausgabe), treffe der Begriff
Unrechtsstaat zu, weil es in der DDR keine Unabhängigkeit der Justiz,
keine Gewaltenteilung gegeben habe. "Zudem war es unmöglich,
staatliches Handeln auf dem Gerichtsweg anzugreifen, man hätte dazu
Verwaltungsgerichte gebraucht. Aber die gab es ebenso wenig wie ein
Verfassungsgericht."

Zu den Irritationen beim Umgang mit der Vergangenheit sagte Gauck,
es falle vielen Menschen schwer, "zwischen einem politischen Urteil
und der Bewertung des eigenen Lebens in diesem System zu trennen".
Daher rühre es, dass heute viele Leute positiv zur DDR stünden -
"vielleicht mehr als zu Zeiten, da sie noch existierte". Das habe
auch damit zu tun, dass die Deutschen in einer geteilten Erinnerung
lebten: "Vier Fünftel der Bundesbürger haben die DDR nicht erlebt,
also auch der größte Teil der Teilnehmer an der Debatte um den
Unrechtsstaat. Und der kleinere Teil, die ehemaligen DDR-Bürger, will
sich nicht gern beurteilen lassen von anderen, die ihre Erfahrung
nicht haben."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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