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Städte noch nicht gerüstet für Klimawandel und Energiewende / Internationale Expertenrunde fordert 100% Erneuerbare Energien für Städte

Geschrieben am 17-04-2009

Hamburg (ots) - Städte sind Hauptverursacher und Hauptopfer des
Klimawandels - und noch nicht für die dringend notwendigen
Veränderungen gewappnet. Dies geht aus dem Abschlussdokument der
internationalen Städtekommission des World Future Council (WFC) und
der Hamburger HafenCity Universität (HCU) hervor, die am Donnerstag
und Freitag im Hamburger Rathaus tagte. Demnach hängen Städte in
Industrieländern und zunehmend auch in Entwicklungsländern fast
ausschließlich von der Verbrennung fossiler Brennstoffe ab. Knapp 80%
aller eingesetzten Rohstoffe werden in Städten verbraucht, so dass
Städte die Hauptverursacher des sich rasant verschärfenden
Klimawandels sind. Die Umstellung auf Erneuerbare Energien muss daher
drastisch beschleunigt werden.

Um dies zu erreichen hat die Städtekommission, zu der auch der
deutsche Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl und der Hamburger
Architekt Dr. Meinhard von Gerkan gehören, einen Aktionsplan
erarbeitet. Darin enthalten ist ein Appell an nationale Regierungen
und Stadtregierungen, innerhalb des nächsten Jahres einen Fahrplan
für eine 100prozentige Versorgung von Städten aus Erneuerbaren
Energiequellen zu erstellen.

"Städte, vor allem Großstädte, beziehen ihre Energie noch immer
fast vollständig aus der Verbrennung von Gas, Öl und Kohle. Sie
schaufeln sich damit ihr eigenes Grab, weil sie häufig in der Nähe
von Küsten liegen und besonders bedroht sind von den Folgen des
Klimawandels wie extrem starken Stürmen und steigenden
Meeresspiegeln", erklärt Herbert Girardet, Programmdirektor des World
Future Council. "Die Aufmerksamkeit beim weltweiten Ausbau
Erneuerbarer Energien muss sich daher insbesondere auf die
zukunftsfähige Energieversorgung von Städten richten."

Der weitaus größte Teil der CO2-Emissionen in Städten entsteht
durch die Stromerzeugung auf Basis von fossilen Brennstoffen,
schlecht gedämmte Gebäude und den innerstädtischen Autoverkehr.
Hauptgrund für die zu langsam voranschreitende Energiewende in
Städten ist nach Auffassung der Städtekommission fehlendes
Dringlichkeitsbewusstsein nationaler Regierungen und die zu geringe
Richtlinien-Kompetenz von Stadtregierungen.

Dies hat falsche finanzielle Prioritätensetzungen zur Folge, so
dass in vielen Städten noch immer gelte, "für Klimaschutz ist kein
Geld da", so Kommissionsmitglied Nicholas You, Chef der Strategischen
Planung bei UN-Habitat, dem Wohn- und Siedlungsprogramm der Vereinten
Nationen: "Genau dieses Problem muss endlich geknackt werden.
Erneuerbare Energien und Maßnahmen zur Energieeinsparung sind kein
Luxus sondern Überlebensstrategie. Die Machtbefugnis von Städten muss
dringend an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden".

Die Städtekommission besteht aus zwanzig weltweit führenden
Experten aus Wissenschaft, Stadtplanung, Technologie und dem
Bildungssektor. Unter den Mitgliedern sind auch Dr. Eric Martinot,
Institute for Sustainable Energy Policy (Tokio), Prof. Peter Droege,
Asien Pazifik Direktor des World Council for Renewable Energy (WCRE),
Australien und Prof. Jeffrey Kenworthy, international anerkannter
Verkehrsexperte.

Der World Future Council setzt sich für ein verantwortungsvolles,
nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen
ein. Seine 50 Mitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt,
Wissenschaft und Kultur - und von allen fünf Kontinenten. Der Rat
identifiziert mithilfe seines Netzwerks von Wissenschaftlern,
Parlamentariern und Umwelt-Organisationen weltweit zukunftsweisende
Politikansätze und fördert ihre Implementierung auf internationaler,
nationaler und regionaler Ebene.

Originaltext: World Future Council
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69154
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69154.rss2

Pressekontakt:
Anne Reis

Phone: +49 (0)40 30 70 914-16
Fax: +49 (0)40 30 70 914-14
Mail: anne.reis@worldfuturecouncil.org
http://www.worldfuturecouncil.org


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