(Registrieren)

Paul Schäfer: Pirateriebekämpfung - Kein Land in Sicht

Geschrieben am 16-04-2009

Berlin (ots) - "Der Einsatz militärische Gewalt bei der Bekämpfung
der Piraterie am Horn von Afrika entpuppt sich immer deutlicher als
Fehlschlag", kommentiert Paul Schäfer, verteidigungspolitischer
Sprecher der Fraktion DIE LINKE, das Festhalten der Bundesregierung
an ihrer Einsatzstrategie gegen Piraten. Schäfer weiter:

"Einer wachsenden internationalen Armada von Kriegsschiffen ist es
auch nach fünf Monaten nur eingeschränkt gelungen, einen gefahrlosen
Transport von Hilfsgütern in das krisengeschüttelte Somalia zu
gewährleisten und wirksam vor Übergriffen der Piraten zu schützen.
Ungebremster Aktionismus gepaart mit der Suche nach einer
Legitimation für die militärische Präsenz an diesem strategisch
wichtigen Nadelöhr der Seefahrt sowie - im Falle Deutschlands - der
Ausweitung des Aufgabenspektrums der Marine - führt zwangsläufig in
eine Sackgasse. Die militärische Abschreckungsstrategie gegen
kriminelle Piraten führt lediglich dazu, dass die Piraten in
entlegenere Seegebiete ausweichen und besser bewaffnet und
kompromissloser vorgehen.

Die Verkaufsrhetorik der Bundesregierung für den Piraterie-Einsatz
steht im krassen Widerspruch zur Realität. Offiziell sollte es vor
allem um den Schutz von Hilfslieferungen für Somalia gehen, die
Marine beteiligte sich aber in erster Linie an dem Schutz der
normalen Handelsflotten für die westlichen Märkte. Vollmundigen
Ankündigungen, dass Piraten, die sich an deutschen Rechtsgütern
vergriffen haben vor deutsche Gerichte gebracht werden, folgte ein
juristisches Chaos an dessen Ende Piraten nun bequemerweise an
sogenannte sichere Drittstaaten wie Kenia übergeben werden. Auch von
der eigentlich in der UN-Resolution geforderten Abstimmung mit den
somalischen Behörden beim Vorgehen gegen Piraterie ist keine Spur.

Das Problem Piraterie kann nur landseitig gelöst werden, aber
nicht mit Bodentruppen. DIE LINKE fordert die Bundesregierung auf,
endlich mit den somalischen Behörden und den Staaten der Region
gemeinsame Initiativen zu entwickeln und umzusetzen. Vorrangig geht
es um die Unterstützung des innersomalischen Friedensprozesses.
Darüber hinaus muss das Justizwesen gestärkt werden, muss der
Fischereisektor gefördert werden. Auf internationaler Ebene muss sich
die Bundesregierung dafür einsetzen, dass die illegale Ausbeutung und
Verschmutzung somalischer Gewässer unterbunden wird und endlich im
Rahmen der Vereinten Nationen zivile Strukturen zur Gewährleistung
der Seesicherheit aufgebaut werden und entsprechende juristische
Instanzen eingerichtet werden."

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
Hendrik Thalheim
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

197461

weitere Artikel:
  • Sri Lanka: Noch immer hunderttausend Zivilisten im Kampfgebiet eingekesselt / medico-Mitarbeiter gerade aus Bürgerkriegsland zurückgekehrt Frankfurt/Main (ots) - Nach der Feuerpause zum buddhistischen Neujahrsfest hat die srilankische Armee den Dauerbeschuss des Rückzugsgebiets der tamilischen Rebellen wieder aufgenommen. In dieser nur noch etwa 15 Quadratkilometer großen Zone an der Nordostküste sind nach Schätzungen der UN und srilankischer Menschenrechtsorganisationen noch immer über 100.000 Zivilistinnen und Zivilisten eingekesselt, die seit Wochen bereits nicht mehr medizinisch und auch nur noch sehr unzureichend mit Nahrung versorgt werden. Thomas Seibert, Mitarbeiter mehr...

  • Ulla Jelpke: Bundesregierung muss tamilischen Flüchtlingen Schutz gewähren Berlin (ots) - "Die Innenminister müssen unverzüglich ihrer humanitären Verpflichtung nachkommen und einen Abschiebestopp sowie großzügige Bleiberechtsregelungen für Flüchtlinge aus Sri Lanka erlassen", fordert Ulla Jelpke angesichts der erneut zugespitzten humanitären Katastrophe in Sri Lanka. "Die Ablehnung des von der Linksfraktion im Januar eingebrachten Antrags "Abschiebestopp für Flüchtlinge aus Sri Lanka" (Bt-Drs.16/4203) durch die Koalitionsfraktionen ist nicht tragbar." Unterstützt wird die innenpolitische Sprecherin der Fraktion mehr...

  • Der Tagesspiegel: SPD-Vorstandsmitglied Hilde Mathheis: "Völlig ungenügend und in die Falsche Richtung" / "Auf Vermögensteuer nicht verzichten" Berlin (ots) - Berlin. Am linken Rand der SPD wird heftige Kritik an den Steuerplänen der Parteiführung laut. SPD-Vorstandsmitglied Hilde Mattheis bezeichnete die Vorstellungen der SPD-Spitze am Donnerstag als "völlig ungenügend und in die falsche Richtung weisend". Die geplante Erhöhung der Reichensteuer reiche "auf gar keinen Fall aus", sagte die baden-württembergische SPD-Bundestagsabgeordnete dem Berliner "Tagesspiegel" (Freitagausgabe). Sie fügte hinzu: "Wir brauchen eine Erhöhung des allgemeinen Spitzensteuersatzes von derzeit mehr...

  • Rheinische Post: Steuerrechtler kritisiert SPD-Plan für Lohnsteuer-Bonus als "heimtückisch" Düsseldorf (ots) - Der Kölner Steuerrechtler Joachim Lang hat die Pläne der SPD für einen 300-Euro-Lohnsteuerbonus bei Kleinverdienern als "heimtückische Sozialpolitik" kritisiert. Sie solle "Steuerzahler zum Verzicht auf die Steuererklärung locken, denen eigentlich eine höhere Steuererstattung als 300 Euro zusteht", sagte Lang der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Am Ende werde der Staat mehr Steuern einnehmen als er für den Bonus ausgibt, sagte Lang. Als Alternative schlägt der Steuerexperte vor, allen mehr...

  • Kirsten Tackmann: Jedes weitere Zögern der Politik ist Verrat an den Interessen der einheimischen Milcherzeugerbetriebe Berlin (ots) - "Die Demonstrationen der Milchviehhalter zeigen ihre Not. Von 24 Cent und weniger für einen Liter Milch kann kein Betrieb auf Dauer leben", so Kirsten Tackmann zum Aktionstag des Bundesverbands der Milcherzeuger am heutigen Donnerstagabend. Die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter: "Die Milchpolitik der vergangenen Jahre in Bund und Ländern ist mitverantwortlich für die dramatische Lage. Ein neuer Milchgipfel macht deshalb nur dann Sinn, wenn er zu wirklichen, verbindlichen Kursänderungen der Politik mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht