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Lausitzer Rundschau: Die G20 und die Weltwirtschaftskrise Die Überschriften stimmen

Geschrieben am 02-04-2009

Cottbus (ots) - Es wird viel Lob geben für das, was die
wirtschaftlich maßgeblichen Nationen versprochen haben beim Londoner
G20-Gipfel. Sie haben sich nicht auf den kleinsten gemeinsamen Nenner
verständigt, sondern sich Großes vorgenommen. Und Bundeskanzlerin
Angela Merkel kann zu Recht stolz auf das Erreichte sein. Denn wenn
die Absichtserklärungen Wirklichkeit werden sollten, wird niemand
mehr von diesem Gipfel profitieren als die Bundesrepublik. Den
Kapitalfluss in die Entwicklungs- und Schwellenländer zu lenken und
dann auch noch eine Strategie gegen einen wichtigen Teil jenes
Wildwuches auf den Kapitalmärkten zu entwickeln, hilft vor allem der
Exportnation Deutschland.
Wider manche Erwartungen kam es in London auch gar nicht zu dem
Gerangel zwischen den USA und der deutsch-französischen Allianz. Die
Obama-Regierung kann sehr wohl mit dem Versprechen einer wesentlich
schärferen Kontrolle der Finanzmärkte leben, und die Wall Street ist
keine Steueroase. Der Widerstand gegen Eingriffe in die
Finanzwirtschaft kam vor allem vom Gastgeber Großbritannien und hat
auch eine gewisse Wirkung - der Finanzplatz London behält einige
seiner gefährlichen Spielzeuge.
US-Präsident Barack Obama war schon vor seiner Europa-Reise klar,
dass Paris und Berlin nicht zu einem Vorgehen zu bewegen sein würden,
das der hauseigenen Strategie der gigantischen Haushaltsdefizite
ähnelt. Da war es dann leichter, sich beim gemeinsamen Geldausgeben
auf die Armenhäuser des Globus zu beschränken - und dies ist ein
anrührendes, ein ermutigendes Signal gegen einen Protektionismus des
Wohlstandes.
Einen wirksamen Schutz gegen die Risiken, die mit der stark
schrumpfenden Wirtschaft verbunden sind, stellen die Londoner
Beschlüsse allerdings nicht dar. Dies war angesichts der noch immer
weitgehend national betriebenen Wirtschafts- und Währungspolitiken
auch nicht zu erwarten. Weil die Konjunkturlokomotiven USA und China
auf absehbare Zeit ausfallen, wird auch London keinem das schwierige
Geschäft zu Hause wesentlich erleichtern.
Was jetzt verkündet wurde, stimmt in den großen Überschriften und
sendet jene zuversichtlichen Signale aus, auf die man hoffen durfte.
Was jetzt getan werden muss, steht allerdings auf einem anderen
Papier. Der Gipfel wird nur dann das Prädikat historisch verdienen,
wenn er im Kleingedruckten die großen Versprechungen widerspiegelt.
Sein wichtigstes Ergebnis also ist ein Arbeitsauftrag. Der erste Test
sind die Hilfen für die Länder, die am meisten unter der Krise
leiden. Die erste Bilanz wird im September beim Folgetreffen in New
York gezogen - im Umfeld der Bundestagswahl.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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