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Neues Deutschland: zum Abgang von Bahnchef Mehdorn

Geschrieben am 30-03-2009

Berlin (ots) - Solange auch Hartmut Mehdorn als schier unkaputtbar
galt, so kurz dürfte die Zeit sein, da von ihm noch jemand spricht.
Schon kurz nach seiner Rücktrittsankündigung begannen die
Spekulationen um die Nachfolge. Erst wurde ein Wunschkandidat der
Kanzlerin und CDU-Chefin lanciert, dann dementiert. Wenig später
sprach sich SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier für einen Bahnchef aus,
der nicht aus »klassischen Parteischienen« kommen müsse.
CSU-Politiker forderten eine bahninterne Lösung. Kurz: Die Politik
ging zur Tagesordnung und also zum üblichen Parteiengezänk über.
Schon in den letzten Wochen war das Zögern der Bundesregierung, den
selbstgefälligen, skandalumwitterten und uneinsichtigen Mehdorn
endlich vom Gleis zu nehmen, vor allem parteitaktischen Erwägungen
geschuldet. Weil vor der Bundestagswahl Union und SPD aufeinander
Rücksicht nehmen müssen, spielten sie viel zu lange und auf Kosten
der Bahn-Beschäftigten und -Kunden auf Zeit. Spitzeleien und andere
Zumutungen wurden noch am Wochenende mit üblichen Ausweichmanövern
(die Aufklärung läuft) auf die lange Bank geschoben.
Dass Mehdorn das Handtuch doch noch warf, bringt die Bundesregierung
als Eignerin der Bahn zwar in Zugzwang. Doch zu fürchten steht, sie
entscheidet nicht mehr als eine Personalie. Den eigentlich fälligen
Kurswechsel und endgültigen Abschied vom bislang nur verschobenen
Börsengang wird sie den Wählern schuldig bleiben.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1721


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