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Stuttgarter Zeitung: Früherer Generalinspekteur Harald Kujat: "Die NATO ist träge und phlegmatisch geworden"

Geschrieben am 28-03-2009

Stuttgart (ots) - Der frühere Generalinspekteur Harald Kujat
fordert die Bundesregierung auf, in der NATO politisch mehr Einfluss
zu nehmen und sicherheitspolitisch stärker mitzugestalten. "Die
Allianz macht einen etwas phlegmatischen Eindruck", sagte er im
Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe). "Dies zu
verändern, kann Deutschland einen wesentlichen Beitrag leisten." Die
Bundesrepublik fülle ihre Rolle als europäische Großmacht im
transatlantischen Bündnis derzeit nicht aus, kritisierte General a.D.
Kujat, der von 2002 bis 2005 Vorsitzender des einflussreichen
NATO-Militärausschusses war. Zudem müsse Deutschland künftig einen
maximalen militärischen Beitrag zu den Aufgaben der Allianz zu
leisten. Das betreffe nicht nur die Auslandseinsätze, sondern auch
die Modernisierung der Streitkräfte.

Das Gipfeltreffen Anfang April müsse ein Meilenstein werden, sagte
Kujat, denn die NATO sei träge geworden. "Sie ist nicht mehr so
innovativ. Sie hat nicht mehr die große Gestaltungskraft, die sie
früher hatte." Die Mitgliedsstaaten seien nicht bereit, ihr das zu
geben, was sie brauche, um eine konstruktive Sicherheitspolitik
praktisch durchzusetzen. Afghanistan sei das klassische Beispiel
dafür.

Der Politik warf er darüberhinaus vor, die Bundeswehr nicht
angemessen auszurüsten, um in der NATO mitzuhalten. "Wir müssten alle
bestrebt sein, den Soldaten das beste Material in die Hand zu geben,
das auf dem Markt verfügbar ist", sagte er. Je besser sie ausgerüstet
seien, desto höher sei auch der Sicherheitsstandard. "Da wird nicht
das technologisch Machbare in ausreichendem Maße getan", kritisierte
Kujat. Vordergründig sei dies ein finanzieller Aspekt, in Wahrheit
sei es aber ein Mangel der Politik an Verständnis für
strategisch-operative Zusammenhänge. "Das kann ja auch nur so sein,
andernfalls müsste man der Politik den Vorwurf machen, nicht genug
für die Soldaten zu tun", sagte er der "Stuttgarter Zeitung".

Originaltext: Stuttgarter Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/48503
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Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktion
Telefon: 0711-7205-1171


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