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HIV-Behandlerinnen fordern mehr Einfluss / Frauen in Forschung und Wissenschaft in Deutschland immer noch unterrepräsentiert

Geschrieben am 24-03-2009

Frankfurt (ots) - Die Verleihung des Medizinnobelpreises 2008 an
Francoise Barré-Sinoussi für die Isolierung des HI-Virus war eine
längst überfällige Anerkennung der bedeutenden Rolle, die Frauen in
der Forschung und Behandlung von HIV/AIDS in Europa spielen. Anders
als im Nachbarland Frankreich sind Frauen in Deutschland auch 20
Jahre nach Beginn der Epidemie nur selten in der wissenschaftlichen
Öffentlichkeit vertreten.

Um auf diesen Missstand hinzuweisen, hat die Arbeitsgruppe
Aerztinnen und AIDS (3A)zum zweiten Mal eine Studie zur Beteiligung
von Frauen an wissenschaftlichen Veranstaltungen im HIV-Bereich
durchgeführt. Der daraus resultierende 3A Monitor zeigt eine
ernüchternde Realität: Bei 52 deutschlandweit dokumentierten
Veranstaltungen im Jahr 2008 mit insgesamt über 727 Referenten
beträgt der Frauenanteil lediglich 20%.

Die Ergebnisse des 3A Monitors überraschen auch im Detail. So
fanden im Jahr 2008 21% der Veranstaltungen ganz ohne eine
Beteiligung von Frauen statt. Rechnet man diese Veranstaltungen zu
denen, die jeweils nur eine einzige Frau im Programm hatten, so sind
mindestens 66% aller Veranstaltungen aus genderspezifischer Sicht
inakzeptabel.

"Diese geringe Frauenbeteiligung wird dem Stellenwert von
Ärztinnen in Klinik und Forschung nicht gerecht. Wir fordern eine
stärkere Beteiligung von Frauen an der Meinungsbildung im
HIV-Bereich", so Dr. Annette Haberl, Sprecherin der Arbeitsgruppe.
Auf der Welt-AIDS-Konferenz in Mexico City hat UNAIDS darauf
hingewiesen, dass gerade in Ländern wie Deutschland, in denen relativ
wenige HIV-positive Frauen leben, deren besondere Bedürfnisse nicht
ausreichend berücksichtigt werden. Die Forschungsschwerpunkte werden
daher überwiegend von Männern gesetzt. Der Einfluss der wenigen
weiblichen Opnion Leader ist gering.

"Die Unterrepräsentanz weiblicher Expertinnen auf den Podien
wissenschaftlicher Veranstaltungen in Deutschland ist auch ein klarer
Bruch der Selbstverpflichtung der öffentlichen und privaten Sponsoren
solcher Veranstaltungen, sich aktiv für eine Gleichstellung von
Frauen zu engagieren", kritisiert Dr. Haberl.

Originaltext: 3A
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74944
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74944.rss2

Pressekontakt:
Dr. med. Annette Haberl
Tel.069-6301-7680
Mail. annette.haberl@hivcenter.de
URL. www.3A-net.de


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