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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Satellitenschrott

Geschrieben am 23-03-2009

Bielefeld (ots) - In dem gleichnamigen Kinofilm räumt der drollige
Roboter Wall-E die Erde auf. Die Menschen haben ihren Planeten so
vermüllt, dass sie dort nicht mehr leben können und in den Weltraum
aufgebrochen sind. Der Animationsfilm der Pixar-Studios spielt nur
mit einer Idee. Dass die Erde jemals unbewohnbar wird, das möge uns
erspart bleiben.
Aber schon jetzt stellt sich ganz real die Frage, wer eigentlich das
All aufräumt? Die größte Gefahr im Universum droht nicht von fiesen
Außerirdischen, wie uns Kinoreißer wie »Independence Day« einzureden
versuchen, sondern vom Weltraumschrott. Immer mehr Reste von Raketen
und Satelliten fliegen durchs All, die Gefahr einer Kollision mit
bemannten Raumfähren steigt.
Unnötige Panikmache, wird da nur ein Popanz aufgebaut? Keineswegs.
Mehr als 110 000 Müllteile umkreisen mittlerweile die Erde,
Amerikaner und Russen verfolgen nur die Bahnen der ungefähr 13 000
Trümmerstücke, die einen Durchmesser von zehn Zentimetern und mehr
haben. Mehr als 17 000 Objekte sind inzwischen auf der Erde
eingeschlagen.
Wenige Zentimeter große Raketenteile können großen Schaden anrichten.
Sie sind messerscharf, beschädigen die Außenhaut von Flugkörpern und
teure Technik. Sie zwingen Astronauten dazu, in angedockte
Sojus-Kapseln zu fliehen, wie bei der ISS am 12. März geschehen. In
glimpflicheren Fällen zwingen die Irrläufer dazu, die Flugbahn zu
verändern, kosten also Zeit und Mühe.
Das Problem wird zunehmen. Längst ist ein Wettlauf ins Weltall im
Gange. Nicht nur die USA, Russland und China, auch Indien und Japan
wollen hoch hinaus. Die Zahl der Forschungssatelliten steigt genauso
wie die Menge der Spionage-, Kommunikations- und Wettersatelliten.
Neben der friedlichen Eroberung des Weltalls steht die militärische
Option. Wer glaubt, die Pläne des ehemaligen US-Präsidenten Ronald
Reagan für eine Raketenabwehr im All seien längst vom Tisch, der
irrt. Satellitengestützte Verteidigung, militärische Vorposten im
Universum, die Raketen unschädlich machen, bevor sie im Feindesland
einschlagen: All dies haben Militärstrategen längst als erforderlich
und wünschenswert erkannt und in die Tat umgesetzt.
Wenn Satelliten ausgedient haben, weil es bessere gibt, interessieren
sie nicht mehr. Aus dem Auge, aus dem Sinn. Während russische
Atom-U-Boote für jedermann sichtbar im Hafen von Murmansk vor sich
hinrotten, fällt Weltraumschrott nicht weiter auf. Die
Raumfahrtnationen drücken sich um die Kosten der Entsorgung, das
Problem wird unterschätzt, nach dem Motto: »Das Universum ist doch
unendlich groß.«
Aber eine Menschheit, die kurz davor ist, den Mars zu betreten, darf
nicht zulassen, dass das Weltall zur Müllhalde wird. Nicht nur zum
Schutze von Astronauten und Erdbewohnern müssen die Raumfahrtnationen
technische Möglichkeiten entwickeln, zumindest den gröbsten Schrott
einzufangen. Ein zweiter Wall-E hätte jedenfalls genug zu tun.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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