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Bayerns Innenminster Herrmann warnt vor genereller Problematisierung von Waffenbesitz / Edathy kritisiert Medienberichterstattung zu Amoklauf

Geschrieben am 17-03-2009

Bonn (ots) - Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU)
hat davor gewarnt, nach dem Amoklauf von Winnenden den Waffenbesitz
bei Privatleuten generell zu problematisieren. In der PHOENIX-Sendung
UNTER DEN LINDEN sagte er am Montagabend: "Ob es notwendig ist, dass
jemand - wie das bei dem Vater des Täters wohl der Fall war - 15 oder
16 Waffen hat, darüber kann man in der Tat diskutieren. Aber wenn es
darum geht, dass jemand aktiv Schießsport betreibt in verschiedenen
Disziplinen und dazu diese Waffen tatsächlich braucht, dann wird das
niemand in Frage stellen." Wörtlich fügte Herrmann hinzu: "Wir freuen
uns ja auch, wenn wir in der einen oder anderen olympischen
Schießdisziplin Medaillen gewinnen. Ich denke, das brauchen wir jetzt
wirklich nicht zu problematisieren." Bei den nordischen
Skidisziplinen sei es "ja erst ein paar Wochen her, wo wir uns über
tolle Medaillen gefreut haben. Ich glaube nicht, dass das wirklich
ernsthaft von der Bevölkerung in Deutschland problematisiert wird."
Zugleich forderte der CSU-Politiker, dass die
Aufbewahrungsvorschriften von jedermann eingehalten werden und lehnte
eine zentrale Aufbewahrung von Schusswaffen etwa in Schützenvereinen
ab: "Da sind auf der anderen Seite die Sicherheitsrisiken natürlich
auch enorm, denn da sammeln sie ja Hunderte von Waffen. (...) Damit
wird eine solche Waffensammlung natürlich erst recht für die Bereiche
der Organisierten Kriminalität, für wirklich Kriminelle,
interessant." Wörtlich ergänzte Herrmann: "Ich glaube nicht, dass
wenn man das unter Gesamtgesichtspunkt 'Sicherheit in unserer
Gesellschaft' sieht, dass damit ein Sicherheitsgewinn verbunden ist."
Auch eine Grundgesetzänderung hielt der Innenminister für nicht sehr
realistisch. "Wir sollten den Spielraum unterhalb der
Grundgesetzänderung ausloten, dass wir Überprüfungen vor Ort etwas
intensivieren."
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung sagte der Vorsitzende des
Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), es sei "nötig,
dass wir ein zentrales Waffenregister bekommen. Das müssen wir
bekommen im Zuge der Umsetzung von Europarecht." Kritik übte der
Innenpolitiker an Teilen der Medienberichterstattung über den
Amoklauf in Winnenden: "Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür,
wenn ein deutscher TV-Sender die letzten Lebenssekunden dieses Täters
darstellt. Das ist Voyeurismus, das ist nicht sachliche
journalistische Arbeit." Auch dass auf der Homepage einer großen
deutschen Zeitung der Weg des Täters durch die Schule und die
Fußgängerzone nachgegangen werden könne, halte er "für ein absolutes
Unding", so Edathy.

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2

Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198


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