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Neue Westfälische: Lehren aus Amoklauf Zäune schützen nicht HUBERTUS GÄRTNER

Geschrieben am 12-03-2009

Bielefeld (ots) - Der Amokläufer von Winnenden war ein depressiver
Waffennarr. Er hat in seinem Wahn 15 Menschen und sich selbst
getötet. Viele fragen sich, wie ein solches Verbrechen passieren
konnte und welche Lehren daraus zu ziehen sind. Politiker,
Psychologen, Kriminologen und Soziologen suchen nach Erklärungen oder
geben Rezepte. Manche von ihnen wirken wenig durchdacht und allzu
hurtig zusammengerührt.
So gibt es nun Vorschläge, die äußere Sicherheit an Schulen massiv zu
verstärken. Wie an einigen Orten in den USA, sollen Schüler peniblen
elektronischen Eingangskontrollen unterzogen und observiert werden.
Die Schulen als Hochsicherheitstrakte: Das wäre allerdings ein
Albtraum, der in Deutschland hoffentlich niemals Wirklichkeit wird.
So verständlich der Wunsch nach mehr Schutz für unsere Kinder ist, so
sehr ist nun auch ein sorgfältiges Abwägen gefragt. Kein noch so
hoher Zaun, kein bewaffneter Wachposten und keine Überwachungskamera
vermag einen zum Äußersten entschlossenen Amokläufer von seinem Tun
abzuhalten. Wenn er nicht in der Schule schießen kann, dann sucht er
sich einen anderen Ort für seine tödlichen Attacken.
Die Prävention muss früher beginnen und anders aussehen. Eltern,
Freunde, Lehrer - sie alle müssen hinsehen und den Finger heben, wenn
sich jemand abkapselt. In NRW wurde jeder Schule ein Polizeibeamter
als Ansprechpartner zur Seite gestellt, die Lehrer sind aufgefordert,
Straftaten von Schülern sofort anzuzeigen. Das ist sinnvolle
Prävention.
Lücken gibt es zweifelsohne beim Waffenrecht. Zwar wurde es in der
Vergangenheit verschärft, aber die Einhaltung der Vorschriften zur
sicheren Aufbewahrung von Waffen wird so gut wie gar nicht
kontrolliert. Das ist ein Skandal. Eine flächendeckende Kontrolle der
Waffenbesitzer wäre zwar aufwendig, aber ein sinnvoller Beitrag zu
Amok-Prävention.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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