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WAZ: Kranke Seelen - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack

Geschrieben am 11-03-2009

Essen (ots) - Das Gasthaus in Winnenden, es heißt "Traube", und
mitten auf dem Marktplatz steht ein Brunnen, achteckig, mit einer
Statue der Göttin der Gerechtigkeit. Beschaulich nennt man solch
schwäbische Idylle. Aber weil wir doch wissen wollen, ob man den
Horror nicht sehen, hören, spüren, vielleicht sogar erkennen kann,
fragen wir uns beklommen: Ist das wirklich möglich, dass er hier
aufgewachsen ist, der Junge, der 15 Menschen erschoss, hier, zwischen
gepflegten Vorgärten und blitzsauberem Bürgersteig?

Dann betrachten wir die Fotos des Tim Kretschmer, der Tischtennis
spielte, im Gemeindebrief unter den braven Konfirmanden geführt wird,
im März 2006 war das, noch gar nicht so lange her - und werden noch
ratloser.

Können wir unsere Kinder schützen, wenn wir die Schulen in
Festungen verwandeln? Wohl nicht. Eisentüren vor allen Klassenzimmern
lösen die Probleme nicht. Es sind die kranken Seelen, denen wir uns
zuwenden müssen.

Die Tat hätte verhindern werden können, behaupten Psychologen. Es
gibt stets Warnsignale. Es muss aber natürlich auch einer da sein,
der hinschaut.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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