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Lausitzer Rundschau: Menschliche Evolution 50. Jahrestag des Volksaufstandes in Tibet

Geschrieben am 09-03-2009

Cottbus (ots) - Die Tibeter waren ganz einfach ein bisschen zu
langsam. Warum sind sie nicht auf die Idee gekommen, sich China mit
Waffengewalt einzuverleiben? Schließlich war es einer ihrer Könige,
der im 7..Jahrhundert eine chinesische Prinzessin zur Frau nahm.
Geschichtlich wäre es also irgendwie schon zu begründen gewesen, dass
man Peking und den Rest des Landes erobert und zum äußersten Puffer
eines riesigen tibetischen Reiches gemacht hätte. Die Chinesen
argumentieren umgekehrt genauso. Auch sie erklären die besagte
Hochzeit zur rechtmäßigen Basis ihrer Besetzung und Aneignung Tibets.
Sie waren einfach etwas schneller.
Die Olympischen Spiele.2008 hätten vermutlich in Lhasa stattgefunden.
Demonstranten in aller Welt hätten versucht, chinesische Flaggen
während des Fackellaufs in die Fernsehkamera zu halten und dabei
"Free China!" geschrien. Groß-Tibet würde wirtschaftlich florieren
und Investitionen in Milliardenhöhe aus allen Teilen der Welt
anziehen. "Wer jetzt nicht auf den Tibet-Zug aufspringt, hat von
Business keine Ahnung", hätten die Analysten posaunt.
Zugegebenermaßen mutet diese Version der Geschichte hier und da etwas
absurd an. Leider bietet die Realität nicht weniger Absurdes. Dazu
zählen Aussagen hochrangiger Kader der Kommunistischen Partei wie zum
Beispiel diese: "Es gibt keine Spannungen" oder "Die Tibeter haben
Vertrauen in die Partei und die Regierung". Eine Diskussion mit China
auf dieser Ebene über die Situation des tibetischen Volkes ist völlig
überflüssig, weil aussichtslos. Entweder du bist gegen den Dalai Lama
oder du bekommst ernsthafte Schwierigkeiten. So lautet die Wahl, vor
der ein Tibeter im mündigen Alter steht. Angesichts der aktuellen
Verhältnisse gibt es eigentlich nur ein wirklich realistisches
Szenario für die Zukunft. Den Tibetern wird es genauso ergehen wie
den Indianern in Nordamerika. Das heißt, sie werden in den kommenden
Jahrzehnten assimiliert, also an die chinesische Han-Ethnie
angeglichen. Dies geschieht durch die langsame Ausrottung ihrer
Sprache, ihrer Kultur und damit ihrer Identität. Vielleicht werden
ein paar Zehntausende übrig bleiben, aber danach wird kein Hahn mehr
krähen.
Die Frage ist nur, ob diese menschliche Evolution einigermaßen
friedlich vonstatten geht oder nicht. Denn spätestens, wenn der Dalai
Lama tot ist, dürfte ein Teil der tibetischen Gesellschaft ernsthaft
darauf spekulieren, den Terrorpfad zu beschreiten. Dann würde China
ein langer Guerilla-Krieg drohen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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