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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Tarifeinigung im öffentlichen Dienst

Geschrieben am 01-03-2009

Köln (ots) - Besonnen

CLAUDIA LEPPING, Berlin,
zur Tarifeinigung

Länder und Gewerkschaften
haben sich in diesem nun
beendeten Tarifstreit der mäßi
gende Wirkung der Wirtschafts
krise hingegeben. Und sie taten
gut daran. Nicht auszudenken,
was geschehen wäre, wenn die
Tarifpartner es auf einen lan
gen, unerbittlichen Streik hät
ten ankommen lassen. Wenn
also angesichts von Auftrags
einbrüchen, Kurzarbeit und
Entlassungen in zentralen Be
reichen der Wirtschaft auch
noch die öffentliche Infrastruk
tur weggebrochen wäre, weil
Behörden, Nahverkehr, Kinder
gärten, Schulen und Müllabfuh
ren bestreikt worden wären.

So ist das Ergebnis dieser Ver
handlungsrunde besonnen und
deshalb vernünftig. Dabei
schien die Ausgangslage noch
reichlich kritisch, nachdem die
Arbeitgeber ohne jedes Ange
bot in die Gespräche gegangen
waren und auf Gewerkschaft
stießen, die acht Prozent mehr
Gehalt verlangten. Ein "Ret
tungspaket für die Portemon
naies der Beschäftigten", wie
es Verdi-Chef Bsirske noch vor
Tagen forderte, sind die nun
ausverhandelten fünf Prozent
zwar nicht. Bestenfalls jedoch
lassen sich durch den Ab
schluss die meisten Jobs im öf
fentlichen Dienst sichern und
die Arbeitsbedingungen ver
bessern.

Die Arbeitgeber in Ländern
und Kommunen dagegen
haben nun in den kommenden
22 Monaten den Rücken an der
Streikfront frei, um der Wirt
schaftskrise zu trotzen. Das ist
nämlich ihre tatsächliche Her
kulesaufgabe - um die Folgen
für die freie Wirtschaft abzufe
dern, in der Lohnabschlüsse
von fünf Prozent keine Selbst
verständlichkeit sind.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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