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Auf Sand gebaut? Lage der Bauindustrie Europas

Geschrieben am 25-02-2009

Frankfurt/München (ots) - Deloitte-Report "European Powers of
Construction": Unternehmen setzen auf öffentliche Aufträge/Besseres
Risikomanagement gefordert/Deutschland in Top Ten

Die Deloitte-Analyse "European Powers of Construction 2008"zeigt:
Hochtief ist nach Umsatz unverändert der drittgrößte europäische
Baukonzern, daneben findet sich als zweites deutsches Unternehmen
Bilfinger Berger auf Platz zehn. Insgesamt ist Deutschland mit acht
Unternehmen in den Top -100 vertreten, Großbritannien führt mit 28
die Liste an, Frankreich hingegen - das zwar beide Spitzenreiter
stellt - ist hier nur mit fünf präsent. Die Lage der europäischen
Bauunternehmen ist durchwachsen: Einerseits sind die Folgen der
Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren, andererseits lassen die
zunehmend breite und weniger zyklusabhängige Aufstellung vieler
Unternehmen sowie verstärkte Investitionen der öffentlichen Hand auf
deren Kompensation hoffen. In den Zukunftsmärkten Indien und China
sind die Aussichten weiterhin attraktiv - jedoch sind die Europäer
dort kaum vertreten, denn diese konzentrieren sich bisher eher auf
den amerikanischen Kontinent.

"Das Ranking basiert auf den Jahresumsätzen 2007, als die deutsche
Bauindustrie, trotz einer deutlichen Schwäche beim Wohnungs- und
Hausbau, noch erheblich am allgemeinen Aufschwung partizipieren
konnte. Bei den Gewerbebauten lag das Wachstum beispielsweise bei
knapp fünf Prozent, in 2008 hat es sich allerdings schon um etwa
einen Prozentpunkt abgeschwächt", erklärt Franz Klinger, Partner Real
Estate bei Deloitte.

Die Top Ten der europäischen Bauindustrie

Unternehmen Land Umsatz 07 Einkünfte Bau 07 Nettogewinn 07
(Mio. EUR) (Mio. EUR) (Mio. EUR)
VINCI SA Frankreich 30.428 25.848 1.461
Bouygues SA Frankreich 29.613 21.802 1.376
HOCHTIEF AG Deutschland 18.773 18.773 141
Skanska AB Schweden 14.922 14.922 443
Grupo Spanien 14.630 14.630 734
Ferrovial SA
Eiffage SA Frankreich 12.596 12.596 1.000
Balfour UK 11.007 11.007 222
Beatty Plc
STRABAG SE Österreich 10.746 10.746 170
Koninklijke Niederlande 9.322 9.322 349
BAM Groep NV
Bilfinger Deutschland 9.222 9.222 134
Berger

Hohe Kosten drückten die Margen

Die positive wirtschaftliche Entwicklung der Jahre 2006 und 2007
führte in Deutschland zu vermehrten Steuereinnahmen, die auch in
Infrastrukturinvestitionen wie Schulen und Hochschulen flossen - das
aktuelle Konjunkturpaket der Bundesregierung wird diese Entwicklung
noch weiter verstärken. Auf der anderen Seite sahen sich die
Bauunternehmen mit steigenden Energie- und Materialkosten
konfrontiert, was sich negativ auf die Margen auswirkte, und bereits
Ende 2007 kündigte sich eine Abschwächung der Bautätigkeit in
Deutschland an.

Ende des Wachstums?

Drei Viertel der Top -100 konnten 2007 entweder durch Zukäufe oder
organisches Wachstum Zuwächse verzeichnen - wie Balfour Beatty
(+36%), VINCI (+19%) und Hochtief (+12%). Unternehmen, die im
gewerblichen und infrastrukturellen Bereich tätig sind, waren dabei
generell erfolgreicher als solche im Haus- und Wohnungsbau. Mit dem
Ausbrechen der Finanzkrise hat sich das Szenario auch für die
Bauindustrie entscheidend verändert: Die Aufträge nehmen aufgrund
fehlender Kredite und schwacher Wirtschaftslage ab - insbesondere
Engpässe bei Arbeits- bzw. Betriebskapital fallen hier ins Gewicht.
Abzuwarten bleibt, welche Wirkung die staatlichen Investitionen
zeigen werden.

Mit Risikomanagement durch die Krise

In Krisensituationen ist ein umfassendes Risikomanagement von
zentraler Bedeutung. Wie eine Auswertung der Risikoberichterstattung
der größten 20 Unternehmen zeigt, wird dies in der Branche derzeit
noch unterschiedlich bewertet. Teilweise fehlt der Blick in die
Zukunft: Reputationsrisiken werden oft ausgeklammert und auch das
Thema Umwelt nicht immer erschöpfend behandelt - doch zukünftig
dürfte sich gerade dieser Bereich enorm professionalisieren.

"Die Unternehmen können auch in schwierigen Zeiten einiges tun, um
ihre Position zu verbessern. Dazu gehören eine Vorsorge gegen
Ausfallrisiken und die Implementierung eines umfassenden Supply Chain
Management. Aber auch die Wahrnehmung von Chancen, etwa im baunahen
Servicegeschäft. Nicht zuletzt lohnt ein Blick nach China oder
Indien: Trotz der dortigen Konjunkturabkühlung bestehen weiterhin
enorme Potenziale beim Infrastrukturausbau", kommentiert Franz
Klinger.

Die komplette Studie finden Sie unter
http://www.deloitte.com/dtt/research/0,1015,cid%253D243110,00.html
zum Download.

Deloitte

Deloitte erbringt Dienstleistungen aus den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance
für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen. Mit
einem Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in 140 Ländern verbindet
Deloitte erstklassige Leistungen mit umfassender regionaler
Marktkompetenz und verhilft so Kunden in aller Welt zum Erfolg. "To
be the Standard of Excellence" - für die 165.000 Mitarbeiter von
Deloitte ist dies gemeinsame Vision und individueller Anspruch
zugleich.

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu, einen Verein
schweizerischen Rechts, und/oder sein Netzwerk von
Mitgliedsunternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der
rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu und seiner
Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns

© 2009 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Originaltext: Deloitte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/60247
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_60247.rss2

Pressekontakt:
Isabel Milojevic
PR Manager
Tel +49 89 29036-8825
imilojevic@deloitte.de


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