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Westfalenpost: Überflüssige Aufwertung

Geschrieben am 22-02-2009

Hagen (ots) - Altkanzler Schröders Besuch im Iran
Von Jörg Bartmann
Der Besuch des Altkanzlers im Iran wirft mehr Fragen auf, als dass er
plausible Antworten geben kann. Gerhard Schröder, der Machtmensch mit
Hang zu Schnellschüssen, nimmt für sich in Anspruch, dass der
Auftritt in Teheran rein privat gewesen sei. Schon das ist
nachweislich falsch. Als ehemaliger Bundeskanzler ist bei
Auslandsreisen das Auwärtige Amt eingebunden. Außerdem lag kein Grund
vor, sich mit dem Präsidenten und Holocaustleugner Ahmadinedschad zu
treffen. Es sei denn, Gerhard Schröder sieht sich dazu befähigt, die
Mauern zwischen dem isolierten Staat und dem Westen einzureißen. Man
mag es kaum glauben, dass er der entscheidende Vermittler in dieser
verzwickten Lage für die EU und US-Präsident Obama sein kann. Denn
eins ist sicher: In dieser Vermittlungsrolle ist kein Provokateur
oder Macho vonnöten.
Auch wenn Schröder sich über seine Visite nicht äußern möchte, muss
er schnell klar stellen, dass er aus taktischen Gründen nicht die
Moral hinter Geschäftsinteressen einordnet. Sein Treffen mit
Ahmadinedschad war kein simples Kaffekränzchen, eher eine
überflüssige Aufwertung mit möglichen wirtschaftlichen Interessen.
Der Iran verfügt über erhebliche Erdgasvorkommen und als Vertreter
der russischen Industrie ist Schröder gerade in Energiefragen stark
eingebunden. Dass er bei seinem Gazprom-Engagement kein Fettnäpfchen
ausließ, macht die Sache nicht besser. Schröders Mission, sein
Gebaren mutet seltsam an.

Originaltext: Westfalenpost
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Westfalenpost
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