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Westdeutsche Zeitung: Opel = von Ingo Faust

Geschrieben am 17-02-2009

Düsseldorf (ots) - Das Schicksal von Opel und seinen 25 000
Mitarbeitern in vier deutschen Werken hängt wie vor vier Jahren
erneut am seidenen Faden. Wegen Fehlentscheidungen Made in USA bei
der Mutter in Detroit müssen die Opelaner um ihre Zukunft bangen -
ganz besonders auch im Werk Bochum, das bei den Amerikanern schon
länger auf der Abschussliste steht. An das Hauptwerk Rüsselsheim, in
dem 6000 Ingenieure auch die GM-Autos der Zukunft entwickeln, wollen
die Amerikaner nicht ran. Dann könnten sie auch gleich ihren Laden in
Detroit dichtmachen - ein Szenario, das allerdings noch nicht vom
Tisch ist.
Der neue US-Präsident Barrack Obama will mindestens eine Woche lang
prüfen lassen, ob ihm GM und Chrysler überzeugende Pläne vorgelegt
haben, oder ob nur Geld des amerikanischen Steuerzahlers verbrannt
wird. Gleiches muss auch, bevor die Bundesländer Opel-Standorten Geld
geben sollten, in Deutschland geprüft werden. In Zeiten von
Überkapazitäten von 20 bis 30 Prozent in der Autobranche dürfen
jedenfalls keine kränkelnden Hersteller mit Staatsgeldern künstlich
am Leben gehalten werden. Soviel Markt muss bleiben, auch wenn durch
die Bankenkrise alle Dämme gebrochen sind. Ohne funktionierendes
Finanzsystem können Volkswirtschaften nicht leben. Ohne den einen
oder anderen Autobauer aber schon.
Opel ist für Deutschland und NRW zu einem ganz traurigen Kapitel
geworden. Schließlich hatten die Mitarbeiter aus dem
traditionsreichen Autobauer mit sehr viel Schweiß und auch
Lohnverzicht gerade wieder ein profitables Unternehmen gemacht. Der
neue "Insignia" wurde sogar zum Auto des Jahres 2008 gekürt. Jetzt
könnte die Produktionseinstellung kommen. Gestern wurden noch
angebliche Falschmeldungen über die geplante Schließung oder den
Verkauf der Werke Bochum und Eisenach in die Presse lanciert. In den
nächsten Tagen könnten sie Wahrheit werden, denn die Gedankenspiele
stammten von GM in Detroit.
Im Fall von Opel ist noch ein anderer Punkt wichtig: Es darf kein
deutsches Rettungsgeld zur Unterstützung von GM in die USA fließen.
Das lässt sich kaum sicherstellen. Es sei denn GM gibt nach 80 Jahren
Opel frei. Für die Amerikaner käme das allerdings einem Selbstmord
gleich.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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