(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Europa darf sich nicht auf Russland verlassen / Willkür ist teuer

Geschrieben am 12-01-2009

Cottbus (ots) - Es ist derzeit für Außenstehende nicht zu klären,
wer welchen Teil der Verantwortung trägt an der Eskalation des
Streits um die Gasversorgung insbesondere in Südosteuropa. Die
enormen wirtschaftlichen Schäden, auch die bei klirrender Kälte
verursachten menschlichen Leiden aber sind hinreichend bekannt. Mit
dem Stopp der Lieferungen aus Russland wurde der Streit zwischen der
Ukraine und Russland zulasten unbeteiligter, hilfloser Dritter
ausgetragen.
Dies aber ließ sowohl den vertraglich verpflichteten Lieferanten in
Moskau wie auch die Regierung in Kiew ziemlich gleichgültig. Die
kleinkarierte Auseinandersetzung der vergangenen Tage offenbarte,
dass es beiden Kontrahenten ausschließlich um die Durchsetzung ihrer
eigenen Interessen ging.
Die Rolle, die die Ukraine in diesem Streit spielte, ist auf längere
Sicht von zweitrangiger Bedeutung. Als Transitland ist dieser
osteuropäische Staat ersetzbar. Von seinen politischen Zielen her
will er sogar eingebunden werden in die europäische
Staatengemeinschaft und kann daher notfalls auch beeinflusst werden.
Der Part Moskaus dagegen wirft grundsätzliche Fragen auf. Denn es
wurde offenkundig, dass die dem Kreml untergeordneten Firmen keine
verlässlichen Partner sind. Nirgendwo war in den vergangenen Tagen
erkennbar, dass der russische Konzern Gasprom von dem geleitet wurde,
was einen ehrlichen Kaufmann auszeichnet. Ihm geht es vor allem
anderem um die Zufriedenheit der Kunden und nicht um Prestigefragen.
Die Lektion dieser kalten Tage ist damit auch eindeutig. Es wird
höchste Zeit für die europäische Union, jeden auch nur halbwegs
gangbaren Weg zu beschreiten, der Europa weniger abhängig macht von
der Willkür russischer Herrscher. Nicht in neue Leitungen aus
Russland sollten die deutschen Energieversorger investieren, sondern
in Terminals für Flüssiggas aus anderen Weltregionen.
Das mag zunächst höhere Kosten verursachen - aber der von Moskau
diktierte Preis an Abhängigkeit ist wesentlich höher. Und darüber
hinaus muss sich die Bundesregierung wesentlich ernsthafter als in
der Vergangenheit um eine europaweite, gemeinsame Energiestrategie
bemühen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

180355

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Arbeitsmarktprogramme wenig erfolgreich / Bildung ist das A und O Cottbus (ots) - Groß angelegte Programme, kleine Wirkung. So lässt sich die jüngste Bilanz zur staatlichen Arbeitsförderung zusammenfassen. Die Zweifel sind freilich nicht neu. So haben es die Unternehmen inzwischen mit einem wahren Förderdschungel für die Beschäftigung bestimmter Problemgruppen zu tun, bei dem es schwer fällt, die Übersicht zu behalten. Gleichwohl ist die Bundesregierung an dieser Stelle durchaus lernfähig. So wurden erst zu Jahresbeginn gleich mehrere Förderinstrumente aus dem Gesetzbuch gestrichen, deren Praxistauglichkeit mehr...

  • Deutscher Städte- und Gemeindebund begrüßt Konjunkturpaket II - Schnelle und unbürokratische Umsetzung notwendig Berlin (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßt das Konjunkturpaket II als Hoffnungssignal für die Städte und Gemeinden, aber auch für die Wirtschaft und damit für die Arbeitsplätze vor Ort. Die im Paket vorgesehenen 17 bis 18 Mrd. Euro für Investitionen von Kommunen und Ländern sind eine große Chance, endlich die maroden Schulen energetisch zu sanieren, Gebäude und Straßen in einen besseren Zustand zu bringen. "Das kann Aufbruchstimmung erzeugen, wenn das Erscheinungsbild der Städte und Gemeinden wieder besser wird. Es erhöht mehr...

  • Rheinische Post: Kampeter warnt vor "amerikanischen Verhältnissen" / 130 Milliarden Euro Neuverschuldung Düsseldorf (ots) - Der haushaltspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter, warnt angesichts des zweiten Konjunkturpakets vor einer dramatisch ausufernden Staatsverschuldung. "Im Kern sind wir nicht mehr weit von amerikanischen Verhältnissen entfernt", sagte Kampeter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Deutschland werde den Verschuldungsgrad von sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) noch dieses Jahr überschreiten, so Kampeter. Seinen Berechnungen zufolge summiert sich mehr...

  • Rheinische Post: Wirtschaftskrise sorgt für Klagewellen bei Arbeitsgerichten in NRW Düsseldorf (ots) - Auf die Arbeitsgerichte in NRW rollt eine Welle von Kündigungsschutzverfahren zu. Das berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Dienstagausgabe). Seit Mitte November stieg die Zahl der Arbeitsgerichtsverfahren um 30 bis 50 Prozent, berichtet die Zeitung unter Berufung auf den obersten Arbeitsrichter beim Richterbund NRW, Klaus Wessel. Allein am Arbeitsgericht Düsseldorf seien im Dezember 487 solcher Klagen eingegangen. Im Dezember des Jahres 2007 waren es nur 309. Besonders befristet Beschäftigte, mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zur Automesse Stuttgart (ots) - Immer mehr Hersteller präsentieren Modelle mit einem reinen Elektroantrieb oder mit einer Hybridlösung, die einen Elektro- mit einem konventionellen Verbrennungsmotor kombiniert. Ob sie sich am Markt durchsetzen, dürfte e entscheidend von ihrem Verkaufspreis abhängen. Wie viel Geld werden die Verbraucher wohl für neue Antriebskonzepte bezahlen wollen? So lange die Kraftstoffpreise auf niedrigem Niveau verharren, dürfte die Neigung der meisten Autofahrer gering sein, für ein Elektroauto einige tausend Euro mehr auszugeben. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht