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Neues Deutschland: zu Krisenprognosen

Geschrieben am 18-12-2008

Berlin (ots) - »Vorhersagen sind schwierig, besonders wenn sie die
Zukunft betreffen.« Dieses Zitat, das Karl Valentin, Mark Twain und
Winston Churchill zugeschrieben wird, hat dieser Tage mal wieder
Konjunktur. Neu ist aber, dass es nicht nur der Wirtschaftslaie
benutzt, sondern dass sich auch ein Teil der Konjunkturforscherzunft
Asche aufs Haupt streut. Vor wenigen Monaten sagten die meisten
Experten - mit Ausnahme der keynesianischen Minderheit - noch eine
kleinere Delle im ansonsten intakten Aufschwung vorher, jetzt
überbieten sie sich mit düsteren Prognosen. Oder wollen ihre
Tätigkeit vorübergehend einstellen.
Diese Panikreaktion zur Rettung der eigenen Ehre macht die Sache
nicht besser. Das Problem ist weniger die fehlende Treffgenauigkeit
- auch bei der Konjunktur geht es nur um Wenn-Dann-Prognosen - als
die Verwendung von Modellen, nach denen die Märkte bei kleinen
zyklischen Schwankungen generell dem Gleichgewicht zustreben.
Verbunden war dies mit der Predigt, die Politik solle die Wirtschaft
deregulieren, den Arbeitsmarkt flexibilisieren, den Sozialstaat
zusammenkürzen. Die herrschende Lehre und reformeifrige Politiker
trieben sich gegenseitig an - und schotteten sich gegen jeden Zweifel
ab.
Die neoliberale Wirtschaftswissenschaft hat den Absturz nicht
voraussagen können. Sie ist ein Teil des Problems, das sich derart
heftig in der Krise niederschlägt.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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