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ZDF-Politbarometer Extra Hessen / Schwarz-gelbe Mehrheit in Hessen in Sicht / Ypsilanti-Debakel zieht die SPD auf historischen Tiefstwert

Geschrieben am 05-12-2008

Mainz (ots) - Mehr als einen Monat vor der Landtagswahl in Hessen
sind sich viele Wähler ihrer Entscheidung noch unsicher. So wissen 49
Prozent aller Wahlberechtigten noch nicht, ob und wen sie wählen
wollen. Die Ursachen dafür liegen in der seit Jahren zurückgehenden
Bindung großer Teile der Wählerschaften an einzelne Parteien, die in
Hessen besonders stark ausgeprägt ist und durch die Entwicklung der
letzten Monate noch verstärkt wurde. Die Wahlentscheidung fällt
dadurch immer später in einem Wahlkampf.

Die folgenden Projektionswerte geben deshalb lediglich die
Situation für die Parteien in dieser Woche wieder und stellen keine
Prognose für den Wahlausgang am 18. Januar 2009 dar, weil Effekte der
abschließenden Mobilisierung in der entscheidenden Woche vor der Wahl
nicht berücksichtigt sein können:

Projektion: Momentan zeichnen sich für die CDU, FDP und Grünen
klare Stimmengewinne im Vergleich zur Landtagswahl im Januar dieses
Jahres ab, während die SPD dramatische Verluste hinzunehmen hätte,
die sie auf ein historisches Tief in Hessen seit dem Zweiten
Weltkrieg ziehen würde: Jetzt erhielte die CDU 41 Prozent, die SPD 26
Prozent, die FDP käme auf 12 Prozent, die Grünen ebenfalls auf 12
Prozent, die Linke auf 5 Prozent und die sonstigen Parteien zusammen
auf 4 Prozent. (Wahlergebnis Januar 2008: CDU: 36,8 Prozent, SPD:
36,7 Prozent, FDP: 9,4 Prozent, Grüne: 7,5 Prozent, Linke 5,1
Prozent, Sonstige: 4,5 Prozent). Damit hätten CDU und FDP zur Zeit
eine regierungsfähige Mehrheit.

Bei der Frage nach dem gewünschten Ministerpräsidenten fällt der
Vorsprung des Amtsinhabers Roland Koch vor seinem Herausforderer
Thorsten Schäfer-Gümbel weniger deutlich aus: Genauso viele wie
unmittelbar vor der Landtagswahl im Januar, nämlich 41 Prozent,
wünschen sich Roland Koch als Ministerpräsidenten, 34 Prozent
sprechen sich für Schäfer-Gümbel aus, 9 Prozent wollen weder den
einen noch den anderen und 16 Prozent können sich nicht entscheiden,
weil ihnen insbesondere der SPD-Kandidat nicht ausreichend bekannt
ist. Allerdings verfügt Roland Koch mit 83 Prozent in den Reihen der
CDU-Anhänger über einen deutlich größeren Rückhalt als Thorsten
Schäfer-Gümbel bei den SPD-Anhängern (67 Prozent).

Bei der Bewertung auf der +5/-5-Skala wird das unterschiedliche
Profil der Spitzenkandidaten deutlich: Zwar unterscheidet sich die
Bewertung in der Gesamtheit der hessischen Wähler von Roland Koch mit
einem Durchschnittswert von 0,0 kaum von der Bewertung von Thorsten
Schäfer-Gümbel mit 0,1. Roland Koch polarisiert allerdings viel
stärker, das heißt er erhält im eigenen Lager deutlich positive Werte
(CDU-Anhänger 2,8; FDP-Anhänger 1,0) und wird im gegnerischen Lager
deutlich negativ bewertet (SPD-Anhänger: minus 1,5; Grüne: minus
3,1). Die Werte von Thorsten Schäfer-Gümbel hingegen unterscheiden
sich bei den verschiedenen Parteianhängern nicht so stark (Anhänger
der CDU und der FDP: minus 0,6; der SPD: 1,6 und der Grünen: 0,2).
Allerdings trauen sich 45 Prozent aller Hessen kein Urteil über ihn
zu, bei Roland Koch sind das nur 4 Prozent.

Mit minus 2,2 erhält die SPD-Vorsitzende Andrea Ypsilanti eine
extrem negative Beurteilung; selbst bei den SPD-Anhänger wird sie
lediglich mit minus 0,1 bewertet.

Eine Koalition aus CDU und FDP findet von allen
Koalitionskombinationen die größte Unterstützung: Diese fänden 47
Prozent gut, 34 Prozent schlecht und 15 Prozent wäre es egal (weiß
nicht: 4 Prozent). Auf die größte Ablehnung stößt eine Koalition aus
SPD, Grünen und Linke, die von 71 Prozent als schlecht bewertet wird,
von 14 Prozent als gut und 11 Prozent wäre sie egal (weiß nicht: 4
Prozent).

Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden im Auftrag des
ZDF, der FAZ und von Hitradio FFH von der Mannheimer Forschungsgruppe
Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 1. bis 4.
Dezember 2008 unter 1145 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten
telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die
wahlberechtigte Bevölkerung in Hessen. Die Fehlertoleranz beträgt bei
einem Parteianteil von 40 Prozent 2,9 Prozentpunkte, bei einem
Parteianteil von 10 Prozent 1,8 Prozentpunkte. Das nächste
bundesweite Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 12. Dezember,
nach dem heute-journal.

Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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