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Lausitzer Rundschau: Schulung für Hartz-IV-Behörde im Luxushotel Augenmaß verloren

Geschrieben am 03-12-2008

Cottbus (ots) - Es ist ganz nebensächlich, ob die Rechnung für die
umstrittene Dankeschön-Tagung der Hartz-IV-Behörde des Landkreises
Spree-Neiße nach dem öffentlichen Druck nun doch von deren
Betriebsleiter Hermann Kostrewa privat bezahlt wurde oder nicht. Denn
das eigentliche Ärgernis um den Ausflug in das Burger Wellness-Hotel
ist einzig und allein der Verlust jeden Augenmaßes.
Unstrittig ist die Arbeit im Eigenbetrieb des Landkreises zum Umgang
mit Hartz IV, die wohl mit am psychisch belastendste Tätigkeit in der
Verwaltung. Der Zwang, zwischen berechtigtem Wunsch und begründetem
Anspruch entscheiden zu müssen, tagtäglich Menschen wehzutun und nur
wenigen wirklich helfen zu können, belastet viele Mitarbeiter sicher
über Gebühr. Zumal die Angestellten ungerechter Weise häufig auch als
Blitzableiter der Enttäuschten herhalten müssen.
Ein Dankeschön des Betriebsleiters für die geleistete Arbeit ist da
sicher angemessen - fraglich ist nur die Art und Weise. Eine Tagung
im besten Wellness-Hotel Deutschlands ist da, trotz des Bestrebens,
die heimische Gastronomie zu stärken, sicher alles andere als
vermittelbar.
Im Gegenteil, sie zeigt, dass hier das Augenmaß verloren gegangen ist
und beschädigt die Landkreisverwaltung Spree-Neiße auf das Äußerste.
Kurz vorher wurde der Kreis als zweitbeste Verwaltung im
Landeswettbewerb um die wirtschaftsfreundlichste Kommune
ausgezeichnet. Dank der Hartz-IV-Luxusschulung spricht darüber schon
keiner mehr. Welche Konsequenzen sich daraus für den Amtschef
ergeben, wird man sehen. Gestern Abend empfahl der Kreisausschuss,
die Suspendierung Kostrewas aufzuheben, sprach dem Amtschef eine
Missbilligung aus.
Doch neben Behördenrecht gibt es aber noch etwas anderes. Etwas, was
in der heutigen Zeit noch bedeutsamer ist. Es geht um die moralische
Kategorie Das tut man nicht. Es geht darum, zu zeigen, dass man sich
seiner Verantwortung bewusst ist, dass man ein Gespür für die
Situation und die Not der anderen hat, dass man sich als Teil des
Ganzen begreift. Nur wer dies deutlich macht, kann auch über andere
entscheiden. Wer anderen 30 Euro nicht zubilligen darf, kann
anschließend nicht im Luxushotel absteigen

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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