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Westdeutsche Zeitung: Vorzeige-Abschluss für Ärzte = Von Lisa von Prondzinski

Geschrieben am 16-06-2006

Düsseldorf (ots) - Endlich ist Schluss. Der Tarifkonflikt zwischen
Ärzten und Ländern ist beendet. Damit neigt sich der Streik an
Unikliniken dem Ende zu. Höchste Zeit nach drei Monaten, in denen
Patienten die Leidtragenden waren: Operationen wurden verschoben,
Notdienstpläne aufgekündigt und zuletzt sogar Kranke in benachbarte
Kliniken verlegt. Längst bröckelte die Sympathie für die Mediziner
mit ihren durchaus berechtigten Forderungen nach besseren Löhnen und
Arbeitsbedingungen. Jetzt hat der Marburger Bund einen
ärztespezifischen Vorzeige-Abschluss für die 22.000 Betroffenen
durchgedrückt. Dieses Ergebnis hätte früher auf dem Tisch liegen
können.

Dass die Wortführer - Hartmut Möllring als Ländervertreter und
Frank Ulrich Montgomery als Ärztesprecher - Neulinge sind in dem
Tarifgeschäft, hat das Tempo gedrosselt. So hat Möllring etwa
wochenlang Gespräche blockiert, während die Kliniken täglich rund
100.000 Euro Verluste infolge des Streiks hinnehmen mussten.
Montgomery ließ zwar die ursprünglich geforderten 30 Prozent
Lohnzuwachs fallen, ging aber taktisch bis zur Schmerzgrenze: Sogar
die WM als Druckmittel war ihm recht. Diese Sturheit zahlt sich nun
vor allem für die jungen Ärzte in barer Münze aus: Sie verdienen
deutlich mehr: 15 bis 20 Prozent jeden Monat plus Weihnachts- und
Urlaubsgeld. Die Uniärzte können damit sehr gut leben. Wie und ob
die Kliniken die Einnahmeverluste kompensieren können - etwa mit
Stellenstreichungen - wird sich zeigen.

Trotz der Einigung geht der Verteilungskampf weiter. Der Marburger
Bund will auch für Mediziner an kommunalen Krankenhäusern mehr Geld
herausschlagen. Sollten diese 70.000 Mediziner die Arbeit
niederlegen, würde die Dimension des bisherigen Streiks noch weit
übertroffen werden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

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Westdeutsche Zeitung
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Telefon: 0211/ 8382-2358
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