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Rheinische Post: Familienpolitik à la Verdi

Geschrieben am 01-03-2006

Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler

Der Tarifabschluss in Hamburg wirkt auf den ersten Blick
wegweisend und sympathisch. Eltern sollen weniger arbeiten - und mehr
Zeit für ihre Kinder haben. Die geplante Verlängerung der
Wochenarbeitszeit soll nicht zu Lasten der Älteren und
Niedrigverdiener gehen. Doch so innovativ dieser Tarifvertrag
scheint, er geht an den Interessen der Beteiligten vorbei. Denn auch
öffentliche Arbeitgeber haben keine Wohltaten zu verteilen - schon
gar nicht angesichts der leeren Haushaltskassen. So mag die Einigung
den Familienvätern und -müttern, die bereits im öffentlichen Dienst
tätig sind, nützen. Wer aber künftig eine Familie gründen will oder
schon Kinder hat, dürfte es schwer haben, zumindest in Hamburg einen
Arbeitsplatz zu finden. Denn für öffentliche Arbeitgeber wie die
Hansestadt ist die Beschäftigung von Eltern, Niedrigverdienern und
älteren Arbeitnehmern schlicht teurer geworden. Sie werden das bei
Einstellungen beachten. Dafür ist den Arbeitgebern immerhin eine
Verlängerung der Wochenarbeitszeit gelungen. Sie fällt aber so gering
aus, dass die Kosten den Nutzen des Abschlusses überwiegen. Und eine
Ausdehnung auf andere Tarifbezirke ist alles andere als sicher.
Fazit: Es ist gut, Eltern zu entlasten. Arbeitgeber sind damit aber
überfordert. Und als Mittel zur Verlängerung der Wochenarbeitszeit
taugt das alles schon gar nicht.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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