(Registrieren)

Mehr Markt oder mehr Staat? - Internationale Experten diskutierten beim Europa-Kongress der Techniker Krankenkasse

Geschrieben am 06-11-2008

Hamburg (ots) - Europa wächst zusammen - auch bei der Gesundheit.
Darin waren sich die Referenten und Teilnehmer des Europa-Kongresses
einig, den die Techniker Krankenkasse (TK) gestern in Zusammenarbeit
mit der EHMA (European Health Management Association) ausrichtete.
Experten aus sieben Nationen und mehr als 300 Gäste aus 19 Ländern
kamen gestern in die Hauptverwaltung der TK, um über die Chancen des
europäischen Gesundheitsmarktes zu diskutieren. "Mit dem Kongress
möchten wir Impulse geben, denn immer mehr Menschen nehmen
Gesundheitsleistungen auch jenseits der heimischen Grenze in
Anspruch", erklärte Professor Dr. Norbert Klusen, Vorsitzender des
TK-Vorstandes. Wie die Studie "Die TK in Europa" zeigt, haben rund 40
Prozent der TK-Kunden, die sich 2007 im europäischen Ausland
behandeln ließen, diese Leistungen gezielt in Anspruch genommen. Im
Jahr 2003 waren es noch weniger als sieben Prozent.

Einen Tag nach den Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten
Staaten sprach Professor Dr. Thomas G. McGuire von der Havard Medical
School nicht nur über die Zukunft der europäischen Gesundheitssysteme
aus amerikanischer Perspektive. Er ging in seinem Vortrag auch auf
die Wahl Barack Obamas und dessen Pläne für eine Gesundheitsreform in
den USA ein. Dieser beabsichtige - was in Europa fast
selbstverständlich sei -, möglichst allen Bürgern seines Landes den
Zugang zu Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.

Auf der Tagesordnung standen anschließend die
gesundheitspolitischen Reformbemühungen einzelner europäischer
Staaten. Professor Dr. Reinhard Busse von der Technischen Universität
Berlin befasste sich in seinem Vortrag mit der jüngsten
Gesundheitsreform in Deutschland - dem "Wettbewerbsstärkungsgesetz".
Er ging unter anderem auf die Ausweitung des krankheitsorientierten
Finanzausgleichs zwischen den Kassen ein. Dieser setze zum Teil
falsche Anreize, weil darin Krankheiten berücksichtigt würden, die
nicht klar voneinander abgrenzbar seien. Professor Dr. Alistair
McGuire, der an der London School of Economics und Political Sciences
lehrt, wies darauf hin, dass die Reformen des Vereinigten Königreichs
zu kürzeren Wartezeiten für die Patienten geführt hätten. Die Reform
in den Niederlanden aus dem Jahr 2006, so Professor Dr. Hans Maarse
von der Universität Maastricht, habe dort zu einem "regulierten
Wettbewerb" im Gesundheitswesen geführt. Im Fokus der Veranstaltung
stand unter anderem die Frage, ob mehr marktwirtschaftliche Elemente
oder mehr staatliche Regulierung notwendig sei, um die Effizienz der
europäischen Gesundheitssysteme zu verbessern. Die Experten warben
für einen Mix aus Wettbewerb mit staatlicher Einflussnahme.

Ein weiterer Themenschwerpunkt des Kongresses war die
grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung in Europa. Der
TK-Europa-Experte Günter Danner erläuterte zunächst die aktuellen
Rahmenbedingungen innerhalb der Europäischen Union. Zugleich forderte
er die Europäische Kommission auf, den Mitgliedsstaaten keine
einheitlichen Standards "von oben" vorzugeben, da das Niveau der
Gesundheitsversorgung in den einzelnen Staaten sehr unterschiedlich
sei. Dr. Luigi Bertinato aus Italien und der Österreicher Magistrat
Karl Wulz berichteten von den praktischen Erfahrungen
grenzüberschreitender Zusammenarbeit in der Region Venezien. Mit den
dortigen Krankenhäusern hat auch die TK einzelne Verträge
geschlossen, um ihren Versicherten eine hochwertige und zugleich
unbürokratische Versorgung vor Ort anzubieten. Die TK kooperiert
ebenfalls mit verschiedenen Kureinrichtungen im europäischen Ausland.
Martin Plachy, Chef der tschechischen Royal Spa Company, schilderte
die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen für sein Land durch die
internationale Zusammenarbeit.

Die einzelnen Beiträge der Referenten sind unter
www.tk-europeancongress.de abrufbar. Die Studie "Die TK in Europa"
steht ebenfalls im Internet unter www.presse.tk-online.de als
Download zur Verfügung.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Michael Schmitz (TK-Pressestelle)
Tel. 040 - 6909 - 1191
Fax 040 - 6909 - 1353
E-Mail: m.schmitz@tk-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

168854

weitere Artikel:
  • CSU-Landesgruppe / Pressestelle: Koschyk neuer stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Berlin (ots) - Die Pressestelle der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag teilt mit: Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk, ist zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungsrates der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit Sitz in Berlin gewählt worden. Koschyk tritt die Nachfolge des Politikers Werner Schulz von Bündnis 90/Die Grünen an. Als Stiftungsratsvorsitzender wurde der SPD-Politiker Markus Meckel, MdB, wiedergewählt. Zweck der Stiftung ist es, in mehr...

  • Vorratsdatenspeicherung: BDZV begrüßt Klarstellung durch Bundesverfassungsgericht Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat heute in Berlin die einstweilige Anordnung des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung als eine weitere "dringend notwendige Klarstellung" begrüßt. Das Karlsruher Gericht hat mit dem heutigen Spruch seine Entscheidung vom März 2008 erweitert und bis zu einer endgültigen Entscheidung die Weitergabe von Telefon- und E-Mail-Daten zum Zweck der Gefahrenabwehr an die Polizei ebenfalls eingeschränkt. So dürfen die Daten nur dann von Telekom-Unternehmen herausgegeben mehr...

  • Cap Anamur: Hilfsaktion für die Flüchtlinge im Kongo Köln (ots) - Cap Anamur hat mit der Versorgung der Flüchtlinge im Ostkongo begonnen. Die Offensive der Rebellentruppe unter Nkundu löste eine Massenflucht aus. Über 250.000 Menschen sind auf der Flucht, viele davon sind Richtung Goma geflohen. Die Region ist nicht annähernd in der Lage die Flüchtlinge zu versorgen. Es gibt weder Unterkünfte, noch genügend Trinkwasser und Lebensmittel. Erschwerend kommt hinzu, dass im Moment Regenzeit ist. Die Menschen konnten nur die Sachen mitnehmen, die sie tragen konnten, alles andere mussten sie zurücklassen. mehr...

  • N24-EMNID-UMFRAGE: Deutsche setzten große Hoffnung auf Obama Berlin (ots) - Die Bundesbürger sehen nach dem Sieg Barack Obamas bei der US-Präsidentschaftswahl die Chance, das deutsch-amerikanische Verhältnis zu verbessern. 68 Prozent bewerten das so. 24 Prozent glauben, es wird keine Änderung unter dem neuen US-Präsidenten geben. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für den Nachrichtensender N24. Auch persönlich kommt Barack Obama bei den Bundesbürgern gut an: 92 Prozent finden ihn "sympathisch", 84 Prozent halten ihn für besonders durchsetzungsfähig. Kompetenz bescheinigen mehr...

  • Dritter Integrationsgipfel der Bundeskanzlerin: Private Hörfunk- und TV-Sender unterstützen bundesweit Kampagne "Vielfalt als Chance" Berlin (ots) - Neben dem VPRT unterstützen mehr als 40 private Radio- und Fernsehsender aktiv die von der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Prof. Dr. Maria Böhmer, initiierte Kampagne "Vielfalt als Chance". Seit Mitte August dieses Jahres sind entsprechende Spots, die erfolgreiche Menschen mit Zuwanderungshintergrund zeigen, täglich im Fernsehen zu sehen oder im Radio zu hören. Die Zahl der Ausstrahlungen beläuft sich bundesweit inzwischen auf ca. 9.000 TV- und Hörfunkspots. Das entspricht einer Gesamtmedialeistung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht