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Südwest Presse: Kommentar zur US-Wahl

Geschrieben am 05-11-2008

Ulm (ots) - Die magische Zahl lautet 270. So viele
Wahlmännerstimmen musste Barack Obama für sich verbuchen, um 44.
Präsident der USA zu werden und in Washington für eine historische
Wachablösung zu sorgen. Dass er diese Schallmauer sogar spielend
durchbrechen und gegen den Republikaner John McCain einen
Erdrutschsieg feiern konnte, ist ein bedeutsamer Erfolg. Seine
Tragweite ist nicht zu unterschätzen. Der souveräne Sieg, den nur die
wenigsten in dieser Höhe erwartet hatten, ist ein klares
Vertrauensvotum. Amerikanische Wähler jeder Hautfarbe, jedes Alters
und jeder Religion haben nicht nur signalisiert, dass sie nach acht
Jahren unter George W. Bush den "Wandel" wollen. Sie haben
gleichzeitig unmissverständliche signalisiert, dass sie Barack Obama
auch zutrauen, eine neue Zeit einzuläuten. Eine Ära, in der
parteipolitische Interessen und Industrielobbyisten in den
Hintergrund treten. Eine Ära, in der Demokraten und Republikaner,
Weiße und Schwarze, Christen und Muslime, Reiche und Arme
zusammenarbeiten, um die Nation aus zwei historischen Krisen
herauszuführen.
Die Leistung des Senators aus Illinois ist kolossal. Obwohl er seit
seiner bewegenden Rede beim demokratischen Parteikonvent vor vier
Jahren als Hoffnungsträger der Partei galt, war ein so kometenhafter
Aufstieg dennoch kaum denkbar. Politische Experten hielten es schon
für ein naives Ansinnen, dass er es nach nur kurzer Zeit im Senat bei
den Vorwahlen mit der übermächtigen Hillary Clinton aufnehmen wollte,
die sich als designierte Thronfolgerin der Demokraten verstand und
das parteiinterne Ausscheidungsverfahren im Grunde nur als Formsache
ansah.
Selbst nachdem Obama diese Hürde genommen hatte, bestanden Zweifel:
Würde nur 40 Jahre, nachdem die legendäre Rosa Parks verhaftet wurde,
weil sie ihren Platz in einem öffentlichen Bus nicht für einen weißen
Fahrgast räumen wollte, ein weiterhin von Weißen dominiertes Wahlvolk
bereit sein, einem Afro-Amerikaner das höchste Amt im Lande
anzuvertrauen?
Amerikas Wähler haben diese Frage klar bejaht. Das spricht für sie.
Nun aber geht es zur Sache. Mit der schwersten Wirtschaftskrise seit
der Depression der 30er Jahre und der festgefahrenen Lage im
umkämpften Irak steht Obama vor gewaltigen zwei Aufgaben. Der nächste
Präsident hat längst begriffen, dass die Zeit zum Feiern schon bald
vorbei ist und der Ernst des politischen Alltags in Washington wieder
beginnen wird.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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