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Westdeutsche Zeitung: Bundesregierung zieht positive Bilanz zum Elterngeld - Nicht auf halbem Weg stehenbleiben = Von Wibke Busch

Geschrieben am 29-10-2008

Düsseldorf (ots) - Angela Merkels Vorzeigeministerin hat wieder
aufgetrumpft: Geschickt verknüpfte Ursula von der Leyen ihre positive
Bilanz zum Elterngeld mit der Forderung, die Zahl der Vätermonate zu
erhöhen - allerdings erst in der neuen Legislaturperiode.

Die Ministerin, die in den vergangenen Jahren die Familienpolitik
der Union auf den Kopf stellte und dabei auch so manchem
Konservativen in der eigenen Partei vor den Kopf stieß, macht weiter
Druck. Zugleich setzt sie vor dem Bundestagswahlkampf ein deutliches
Zeichen und untermauert ihren Anspruch auf Meinungsführerschaft bei
diesem Thema. Den Koalitionspartner SPD dürfte das gar nicht freuen -
fehlt ihm doch weiter jedes Rezept, den familienpolitischen
Durchmarsch der CDU-Ministerin zu kontern.

Das Loblied auf das Elterngeld, das von der Leyen gestern sang,
ist dabei berechtigt. Wer möchte, dass mehr Kinder geboren werden,
muss ermöglichen, dass insbesondere Frauen Beruf und Familie unter
einen Hut bringen können. Dazu gehört, dass sich die jungen Väter
verstärkt an der Kinderbetreuung beteiligen. Die zunächst als
"Wickel-Volontariat" belächelten Vätermonate haben ganz
offensichtlich dazu beigetragen. Immer mehr junge Männer nehmen sich
eine Auszeit für ihr Kind. Und in den Firmen ist diese Job-Pause
immer seltener ein Karrierekiller.

Nun aber die Zahlungsdauer des Elterngeldes zu verlängern, wäre
der falsche Schritt. Vielmehr sollte Müttern und Vätern eine
Perspektive über die Zeit des Elterngeldes hinaus gegeben werden.
Besser wäre, die Zahl der Betreuungsplätze für Kleinkinder weiter zu
erhöhen und mehr Ganztagsschulen zu schaffen. Zugleich sind die
Unternehmen in der Pflicht, flexible Arbeitszeiten anzubieten.

Die Politiker sollten sich die Mahnung der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu Herzen
nehmen, weniger Geld für direkte Zahlungen an Familien auszugeben und
dafür stärker in die Kinderbetreuung zu investieren. Die
skandinavischen Länder können danach Erfolge im Kampf gegen die
Kinderarmut vorweisen - gerade weil sie beiden Elternteilen
ermöglichen, auch mit Kind zu arbeiten.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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