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LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Afghanistan/Mandatsverlängerung -

Geschrieben am 16-10-2008

Leipzig (ots) - Von Anita Kecke. Das Ja des Bundestages zur
Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes war eher eine
Vernunftentscheidung mit Bauchgrimmen und weniger eine Zusage aus
vollem Herzen.
Nach sieben Jahren am Hindukusch sind auch die letzten Illusionen
über eine schnelle Befriedung Afghanistans und rasch blühende
Landschaften verflogen. Was blüht, sind vor allem Mohnfelder und
Korruption. Die Verbindungen der Drogenwirtschaft reichen bis in die
Regierung Karsai.
Das ist das Ergebnis einer zu kurz greifenden Strategie, die zu sehr
auf Bomben und zu wenig auf ziviles Engagement gesetzt hat. Daraus
jedoch einen sofortigen Truppenabzug abzuleiten, brächte keine Lösung
des Problems. Dies wäre verantwortungslos gegenüber der afghanischen
Bevölkerung, die auf westliche Hilfe vertraut. Darüber herrschte im
Bundestag auch weitgehend Einigkeit.
Die Soldaten und auch die Entwicklungshelfer, die fern der Heimat
eine hervorragende Arbeit leisten und dabei ihr Leben riskieren,
erwarten zu Recht Anerkennung und Rückenstärkung. Aber die
Verantwortung ihnen gegenüber gebietet auch, dass es kein schlichtes
"Weiter so" geben darf. Die Sicherheitslage hat sich auch deshalb
verschlechtert, weil viele Afghanen in ihrem Alltag zu wenig spüren
vom Fortschritt und damit leichte Beute für die Taliban sind. Der
zivile Aufbau und die Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte
schleppen sich dahin, weil das Ganze stiefmütterlich behandelt wird.
So hat Deutschland die Polizeiausbildung jahrelang verzögert.
Insofern ist die gerade eröffnete deutsche Polizeischule in
Masar-i-Scharif immerhin ein Lichtblick.
Die afghanische wie auch die deutsche Bevölkerung erwarten von der
Bundesregierung zu Recht, dass die Strategie nicht nur in
Sonntagsreden, sondern auch durch Taten verändert wird.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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