(Registrieren)

Illegales Holz schädigt deutsche Holzwirtschaft / Greenpeace-Studie belegt Handlungsbedarf gegen Handel mit Raubbauholz

Geschrieben am 14-10-2008

Hamburg (ots) - Illegaler Holzeinschlag vernichtet nicht nur die
Urwälder und die Artenvielfalt, sondern hat auch negative Folgen für
die deutsche Wirtschaft. Eine heute von Greenpeace veröffentlichte
Studie zeigt, dass durch Imageeinbußen und Vertrauensverluste beim
Verbraucher geschätzte Umsatzverluste von bis zu einer Milliarde Euro
jährlich entstehen (Gesamtumsatz 2007: 10,3 Milliarden Euro).
Illegales Holz drückt zudem die Preise für Holzprodukte und führt zur
Verknappung einzelner Holzarten. Das Holz, das oft aus Raubbau und
Urwaldzerstörung stammt, kommt zumeist aus Brasilien, Indonesien,
China, dem Kongo und Russland.

"Einige schwarze Schafe, die von den niedrigen Preisen illegaler
Ware profitieren, schaden der gesamten deutschen Holzbranche. Umso
dringender muss jetzt ein europäisches Urwaldschutzgesetz beschlossen
werden, das Besitz und Handel mit illegalem Holz bestraft", sagt
Corinna Hölzel von Greenpeace. Rund fünf Prozent der deutschen
Holzimporte stammen aus illegalen Quellen und haben einen geschätzten
Warenwert von 1,6 Milliarden Euro. Weder auf nationaler noch auf
EU-Ebene gibt es bislang einen verpflichtenden Herkunftsnachweis für
Holzwaren und Holzfertigprodukte.

Am Freitag will die EU-Kommission einen Gesetzesentwurf zur
Bekämpfung des Imports und Handels mit illegalem Holz vorstellen.
Dieser Entwurf geht jedoch nicht weit genug. So soll der Besitz und
Handel mit illegalem Holz auch weiterhin straffrei sein. Auch
Nachhaltigkeitskriterien sollen keine Rolle spielen. Verbraucher
erfahren beim Holzeinkauf weiterhin nicht, wo das Holz herkommt. Holz
aus illegalen Quellen und Raubbau wird zukünftig auf europäischen
Märkten zu finden sein.

Gegen ein deutsches "Urwaldschutzgesetz" hatte der Gesamtverband
des Deutschen Holzhandels" (GD Holz) massiv Lobbyarbeit betrieben, so
dass ein nationaler Gesetzentwurf im Juni 2006 im Bundestag am
Widerstand von Union und SPD scheiterte. "Wir erwarten jetzt, dass
die Bundesregierung, aber auch die Holzindustrie und ihre Verbände
ein wirksames europäisches Gesetz unterstützen und sich für eine
deutliche Verbesserung des EU-Gesetzesvorschlags einsetzen", so
Hölzel.

In den Regenwäldern am brasilianischen Amazonas und in Indonesien
werden bis zu 80 Prozent des Holzes illegal eingeschlagen. Die
Weltbank schätzt die Einnahmeverluste durch illegalen Holzeinschlag
weltweit auf 15 Milliarden US-Dollar jährlich. Die Preise für
Holzprodukte werden durch illegalen Holzhandel um sieben bis 16
Prozent gedrückt.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Corinna Hölzel, Tel.
0171-8787 833 oder Timo Kaphengst (Autor der Studie) Tel. 030-8688
0163. Die Studie im Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

163916

weitere Artikel:
  • Bildung für alle - oder nur für die, die sehen können? / Im Vorfeld des nationalen Bildungsgipfels macht die Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe auf Missstände aufmerksam Berlin (ots) - Bildung für alle - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dieses Thema zur Chefsache erklärt und für den 22. Oktober zu einem nationalen Bildungsgipfel nach Dresden geladen. Sieben Tage vorher, am 15. Oktober, findet traditionell der "Tag des weißen Stockes" statt, an dem weltweit blinde Menschen auf ihre Situation aufmerksam machen. Zeit für eine Bestandsaufnahme zur Situation der blinden und sehbehinderten Schüler in Deutschland. Bildung für alle - oder nur für die, die sehen können? Laut Kultusministerkonferenz besuchen mehr...

  • Foto-/Pressetermin: World Future Council unterstützt internationales UN-Stand Up Event am 17. Oktober - Videoappelle von hochkarätigen Ratsmitgliedern fordern weltweit und in Berlin zum Handeln auf Hamburg/Berlin (ots) - Am 17. Oktober werden der World Future Council (WFC) und weltweit rund 70 Millionen Menschen die Umsetzung der UN-Millenniumsziele fordern. Diese Ziele sollen bis 2015 extreme Armut halbieren, soziale Ungerechtigkeit reduzieren und für ökologische Nachhaltigkeit sorgen. Bei der deutschen Hauptveranstaltung in Berlin wird der Gründer des WFC Jakob von Uexküll gemeinsam mit hochrangigen Podiumsgästen und rund 2.000 Teilnehmern für die Millenniumsziele aufstehen. Acht WFC Ratsmitglieder, die auch Träger des Alternativen mehr...

  • Uhl/Grindel: Punktesystem führt zu ungesteuerter Zuwanderung Berlin (ots) - Zur neuerlichen Diskussion über die Einführung eines Punktesystems für ausländische Arbeitskräfte erklären der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl MdB und der zuständige Berichterstatter, Reinhard Grindel MdB: Die Einführung eines Punktesystems würde zu einer ungesteuerten Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte auf den deutschen Arbeitsmarkt führen. Wir wollen daran festhalten, dass Ausländer nur dann ein Aufenthaltsrecht erhalten, wenn sie einen konkreten Arbeitsplatz nachweisen mehr...

  • "Schavan-Vorstoß zur Exzellenzinitiative für die Lehrerbildung richtiges Signal für die Zukunft" / Forderung der Jungen Philologen erfüllt! Berlin (ots) - "Die Exzellenzinitiative für die Lehrerbildung, die die Jungen Philologen bereits im letzten Jahr gefordert haben und die nun von der Bundesbildungsministerin angekündigt wurde, ist das richtige Signal für die Bildung in Deutschland", so Dr. David-S. Di Fuccia, Vorsitzender der Jungen Philologen im Deutschen Philologenverband, am Wochenende in Berlin. Die Forscher von morgen seien schließlich die Schülerinnen und Schüler von heute. Damit sie bestmöglich gefördert werden könnten, sei eine optimale Qualität der gymnasialen mehr...

  • Mangel- und unterernährte Menschen haben ein Recht auf medizinsch notwendige Versorgung! Berlin (ots) - bpa begrüßt gesetzliche Neuregelung zur enteralen Ernährung / Kritik an Stellungnahme des Gemeinsamen Bundesausschusses Einen Änderungsantrag zur Verordnungsfähigkeit von enteraler Ernährung (Sondennahrung) hat die Regierungskoalition zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-OrgWG) eingebracht. Die Neuregelung in Paragraph 33a des fünften Sozialgesetzbuches sieht vor, den Anspruch der Versicherten auf eine medizinisch notwendige mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht