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Ifo-Chef Sinn: "Wir waren kurz vor der Kernschmelze" / Giegold: Regierung muss Regulierung angehen

Geschrieben am 13-10-2008

Bonn (ots) - Der Präsident den Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn,
hat das gestern vereinbarte Finanzsicherungspaket der Bundesregierung
gelobt. In der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte er am
Montagabend: "Man muss sagen: Das ist jetzt wirklich überzeugend
gelaufen." Es habe "überhaupt keine Alternative zu einem großen
Rettungspaket" gegeben. Wenn man es hätte laufen lassen, wäre dies
der Untergang gewesen, so Sinn weiter, "das heißt, wir wären alle
arm". Wörtlich fügte der Ifo-Präsident hinzu: "Um das mal klar zu
sehen: Wir sind wirklich kurz vor der Kernschmelze gewesen. Es gab
keine Alternative." Das Rettungspaket sei gigantisch und "größer als
ich das erwartet habe."
Er glaube, dass das deutsche Bankensystem als Gewinner aus der
aktuellen Finanzkrise hervorgehen werde. "Die deutschen Banken sind
stark und möglicherweise nutzen sie die Chance, sich jetzt
einzukaufen." Die Amerikaner müssten hingegen nun lernen, "dass man
sparen und Vermögen bilden kann, nur indem man den Gürtel enger
schnallt." Für die amerikanische Wirtschaft bedeute dies einen
"außerordentlich schwierigen über bestimmt zehn Jahre währenden
Anpassungsprozess."

Der Grünen-Politiker Sven Giegold stellte in der PHOENIX-Sendung
in Frage, dass mit dem Rettungspaket die Probleme an den
Finanzmärkten gelöst werden können: "Ich sehe noch nicht, dass die
Sache sicher geregelt ist." Es bestehe weiter die Gefahr, dass ein
Teil dieses Geldes verlustig werde. Weiter sagte Giegold: "Frau
Merkel hat ja ein großes Wort in den Mund genommen: eine neue
Finanzmarktverfassung. Und wenn man bereit ist, so viel Geld zu
riskieren, dann muss man jetzt auch ernst machen, was die
Regulierungsmaßnahmen angeht." Es sei gut, dass dieses Rettungspaket
beschlossen wurde, so Giegold weiter. Gleichzeitig sei dies aber nur
die erste Hilfe für die Banken. "Die eigentliche Operation am
Finanzsystem hat noch gar nicht begonnen. Die großen Probleme, die
uns dahin geführt haben, sind noch gar nicht gelöst", so der
Grünen-Politiker.

Originaltext: PHOENIX
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6511
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6511.rss2

Pressekontakt:
PHOENIX
PHOENIX-Kommunikation
Ingo Firley
Telefon: 0228 / 9584 195
Fax: 0228 / 9584 198


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